Masterplan

Ärztinnenbund diskutiert Quote kontrovers

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BERLIN. Teile des Deutschen Ärztinnenbundes befürchten, dass mit der im Masterplan Medizinstudium 2020 eröffneten Möglichkeit einer Landarztquote eine Ärzteschaft zweiter Klasse einhergehen könnte. Man diskutiere die Quote kontrovers, berichtet Vizepräsidentin Dr. Barbara Schmeiser im aktuellen Verbandsmagazin. Einige der Mitglieder hielten sie für nötig, um junge Ärzte für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen zu gewinnen, andere für ein falsches Signal. Die Ärztinnen, die bei der nächsten Mitgliederversammlung im Herbst einen gemeinsamen Standpunkt dazu finden wollen, stimmten allerdings darin überein, dass die Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium wichtig sei, um die Attraktivität der allgemeinmedizinischen Patientenversorgung wieder zu erhöhen, so Schmeiser.

Kritisch sieht sie, dass die Struktur des Praktischen Jahres zwar mit einer Umstellung von Tertialen auf Quartale im Masterplan zur Sprache kommt, die fehlende Bezahlung aber nach wie vor nicht verändert wurde. "Es ist vollkommen klar, dass dies dazu führt, dass Studierende teilweise bei voller Arbeitszeit in der Klinik noch nebenher arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren", so Schmeiser im Verbandsmagazin.

Insgesamt bewertete die stellvertretende Chefin der Ärztinnen das Konzeptpapier aber als "guten Plan mit kleinen Schönheitsfehlern". Auch, weil die Ärztinnen dagegen sind, die Anzahl der Studienplätze pauschal zu erhöhen und stattdessen finden, die "Anreize für eine ärztliche, patientennahe Tätigkeit" müssen erhöht werden. Einen Ansatzpunkt, um mehr Ärzte in die Versorgung zu holen, sehen sie darin, Medizinern nach der Elternpause eine unkomplizierte Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. (aze)

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