Kommentar
Dumme Fragen
Die Landesärztekammer – das ist für viele junge Ärzte eine etwas einschüchternde Institution. Kein Wunder, nimmt sie doch die Facharztprüfung ab und meldet sich ansonsten vor allem dann, wenn es mal Ärger gibt. Viele Mediziner würden deshalb wohl nicht von sich aus auf die Idee kommen, die Kammer als ihre Familie anzusehen. Und doch wählte der hessische Kammerpräsident Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach keinen geringeren Begriff als "Familie" in seiner Begrüßungsrede zum ersten Kammer-Studierendentag in Frankfurt. Geht es nach ihm und seinen Kollegen, sollen Studierende, Ärzte in Weiterbildung und frisch niedergelassene Mediziner gern auch häufiger zum Telefon greifen, wenn es um rechtliche Fragen während des Studiums, Planung der Weiterbildung oder sonst ein Thema geht. Getreu dem Motto: dumme Fragen gibt es nicht.
Die Idee ist nicht schlecht, denn es gibt bei der Kammer zweifelsfrei kompetente Ansprechpartner. Vielleicht bleibt aber trotzdem beim ein oder anderen ein wenig Berührungsangst erhalten. Zumindest gesunder Respekt wäre nicht verkehrt. Immerhin ist dies die Stelle, die irgendwann über die persönliche Facharzteignung entscheiden muss. Und da kommen so richtig dumme Fragen dann doch eher schlecht an.
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