Junge Internisten

Es sind nicht immer gerade Wege

Mit dem "Forum Junge Internisten" hat die "Arbeitsgruppe junge Internisten" der DGIM offenbar den Nerv getroffen. Vom Studenten bis zum Assistenzarzt wurden die Veranstaltungen im Saal 6 genutzt.

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Wie wird man eigentlich Ordinarius an einer medizinischen Fakultät? Am Sonntagmorgen gab Professor Hans-Jürgen Heppner, President Elect der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, in der Veranstaltung "Meet and Greet the Professor" Auskunft über seinen Werdegang.

"Es sind nicht immer die geraden Wege, die zum Ziel führen", ermutigte der Lehrstuhlinhaber der Universität Witten/Herdecke die Zuhörer. Er selbst habe auch zuerst eine Ausbildung gemacht und dann mit dem Medizinstudium angefangen.

Möglichst breit aufstellen

Dass er bei seinem Lebenslauf irgendwann Präsident einer Fachgesellschaft werden würde, "das stand nirgends geschrieben", sagte Heppner. Um weiterzukommen, sei es sicher gut, sich breit aufzustellen, ein großes Portfolio zu haben. "Irgendwann kommen dann die Leute und wollen etwas von Ihnen", sagte Heppner.

Es sei aber oft auch Zufall, wie sich der Lebensweg entwickelt – und "Sie brauchen auch jemanden, der etwas für Sie tut und zu dem Sie hingehen können."

Am Ende gelte immer noch: "Mitleid kriegen Sie geschenkt, Erfolg müssen Sie sich verdienen." Manches müsse man tatsächlich in der Freizeit machen, auch wenn das auf Kosten der Freunde gehe.

"Viele bleiben da nicht übrig", sagte Heppner. Wenn dann irgendwann nicht mehr viel fehlt zur Habilitation, "dann durchziehen", empfahl Heppner.

Unter den Zuhörern saßen angehende und junge Mediziner aller Ausbildungsstufen, vom Studenten in der Vorklinik bis zum Assistenzarzt.

Die Fühler ausstrecken

Sie wolle beim Kongress "die Fühler ausstrecken", sagte beispielsweise Svea Sieverding, Medizinstudentin an der Universität Heidelberg. Die Vorträge beim "Forum Junge Internisten" seien so gestaltet, dass sie auch als Studentin vor dem Physikum etwas davon habe, lobt Sieverding.

Das "tolle Format" lobte auch Sven Sudhoff, Assistenzarzt an der Notaufnahme in einer Klinik in Fürth. Die Veranstaltungen der Reihe waren daher teilweise auch mit mehr als 100 Teilnehmern im Saal 6 auch sehr stark besucht.

Am Sonntag erfuhren die jungen Ärzte nach dem "Meet the Professor" auch, wie sie sich später als fertige Fachärzte für Innere Medizin in der Praxis oder auch für die Forschung weiterqualifizieren und noch breiter aufstellen können – mit Zusatzbezeichnungen wie Sportmedizin, Palliativmedizin und Flugmedizin – und auf welchem Weg sie diese Zusatzbezeichnungen erwerben können.

Die ganze Breite des Faches Innere Medizin erschließt sich zum Teil erst nach dem Facharzt, und so mancher Arzt findet seine eigentliche Berufung vielleicht sogar erst in der Subspezialisierung. (ger)

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