Mehr Patienten durch Klinikführer

KÖLN (iss). Krankenhäuser mit einer hohen Versorgungsqualität und einem guten Leistungsangebot profitieren von der Aufnahme in einen Klinikführer. Sie gewinnen zusätzliche Patienten und können ihren Marktanteil ausbauen. Häuser, die dort schlecht abschneiden, haben dagegen das Nachsehen. Das zeigt eine Untersuchung zum Klinikführer Rhein-Ruhr.

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Rund die Hälfte der Kliniken im Ruhrgebiet haben sich in die Aufstellung von 2005 aufnehmen lassen. Der Klinikführer bietet Nutzern Informationen über das Angebot der Klinikabteilungen, inklusive der Fallzahlen bei bestimmten Behandlungen und Eingriffen. Darüber hinaus finden sich dort auch Ergebnisse aus Befragungen von Patienten und einweisenden Ärzten. Für die Untersuchung haben die Gesundheitsökonomen Professor Dirk Sauerland und Dr. Ansgar Wübker von der Universität Witten/Herdecke und Dr. Achim Wübker von der Universität Osnabrück die Entwicklung der Patientenzahlen und der Marktanteile der Krankenhäuser im Ruhrgebiet erfasst. Basis waren Daten des Wissenschaftlichen Instituts der AOK.

Die Auswertung zeigt: Häuser, die sich über den Klinikführer dem Vergleich und der Bewertung stellen, haben mehr Patienten als die anderen. Wer in der Veröffentlichung gut abschneidet, gewinnt Marktanteile und zieht auch Patienten aus einem weiteren Umkreis an.

"Es lohnt sich für Krankenhäuser, in Qualität zu investieren. Eine gute Qualität ist ein wichtiges Wettbewerbsinstrument", sagt Sauerland. Der Klinikführer werde sowohl von Patienten als auch von einweisenden Ärzten als Orientierungshilfe genutzt.

Nach Einschätzung Sauerlands können solche Übersichten einen Beitrag zu der von der Politik gewünschten Patientenaufklärung leisten. "Die Informationen müssen aber so aufbereitet sein, dass der Patient sie auch versteht", betont er.

Angebote wie der Klinikführer Rhein-Ruhr seien vor allem für Ballungsgebiete sinnvoll. "Für alle Kliniken, die etwas zu bieten haben, ist es spannend, sich zu beteiligen."

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