UKE schreibt nach Neustrukturierung jetzt Gewinn

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat 2010 zwei Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Das Klinikum will weiter wachsen, aber nicht unbedingt mit zusätzlichen Betten. Stattdessen setzt es auf Telemedizin.

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HAMBURG (di). Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) setzt seinen Wachstumskurs fort. Im vergangenen Jahr wurde erstmals ein Gewinn von zwei Millionen Euro erwirtschaftet.

UKE-Chef Professor Jörg Debatin führt den wirtschaftlichen Erfolg in erster Linie auf eine Neustrukturierung zurück, zu der etwa berufsübergreifende Zusammenarbeit und Leistungsanreize für Mitarbeiter zählen.

Das UKE erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 720 Millionen Euro und einen Gewinn von zwei Millionen Euro. Zum Vergleich: 2004 lag das Jahresergebnis noch bei minus 36 Millionen Euro. Für die Forschung wurden 58 Millionen Euro eingeworben, 2007 lag diese Summe noch bei 32 Millionen Euro.

Mit 1500 Betten zählt das UKE zu den größten Universitätskliniken Deutschlands. Es beschäftigt fast 9000 Mitarbeiter, darunter 2000 Ärzte und Wissenschaftler. Pro Jahr werden im UKE 75.000 Patienten vollstationär versorgt, außerdem gibt es rund 260.000 ambulante Patientenkontakte.

Die hohen Zahlen bringen das Haus an seine Kapazitätsgrenze, wie Debatin im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" deutlich machte. Die stationäre Auslastung liegt über 90 Prozent. "Wir wollen weiter wachsen, aber nicht unbedingt über zusätzliche Betten", sagte Debatin. Stattdessen strebt er mehr hochkomplexe Leistungen an und setzt auf Telemedizin. Ein Beispiel ist ein geplanter Modellversuch, bei dem ambulant versorgte Wundpatienten den Heilungsprozess mit einem iPad täglich dokumentieren und an die Klinik übermitteln sollen. In anderen Projekten hat das Universitätsklinikum die Erfahrung gemacht, dass die Patienten den Einsatz von Telemedizin schätzen: "Das wird nicht als Belastung empfunden, sondern macht die Patienten freier und sicherer. Auch ältere Patienten sind nicht technikfeindlich", sagte UKE-Chef Debatin.

Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten empfindet Debatin als gut. Die hohe Zahl der ambulanten Patientenkontakte erklärt sich unter anderem aus den stark gestiegenen Fallzahlen in der Notaufnahme, wo im Tagesschnitt über 200 Patienten versorgt werden.

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