Hessens Kliniken hinken bei Kinderbetreuung hinterher

Krippe, Kita oder Hort - das bieten nur 14 Kliniken in Hessen ihrem Personal. Einige suchen extern Hilfe.

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FRANKFURT/MAIN (ine). Kinderbetreuungsangebote in betriebseigenen Einrichtungen sind in hessischen Kliniken immer noch selten, wie eine gemeinsame Umfrage von Landesärztekammer und Krankenhausgesellschaft ergab.

Für die Umfrage wurden im Juni 172 Kliniken angeschrieben. Ein Drittel machte keine Angaben, 114 Kliniken antworteten. Von ihnen gaben 14 Häuser (13 Prozent) an, eigene Einrichtungen für die Kinder von Mitarbeitern zu haben.

Jede dieser 14 Kliniken hat eine Krippe, zehn bieten Kitaplätze und drei Kliniken einen Hort an. Keine dieser Einrichtungen ist an Sonn- oder Feiertagen geöffnet. Die Öffnungszeiten enden meist zwischen 16 und 17.30 Uhr.

Nur drei Kliniken verfügen über Betreuungskonzepte für außerplanmäßige Ereignisse wie etwa ungeplante Überstunden. Trotzdem sind die Plätze begehrt. Elf Kliniken haben eine Warteliste eingerichtet.

Über die Hälfte der Kliniken denkt nicht an Kinderbetreuung

Im Schnitt warten 16 Kinder auf einen Krippenplatz und 19 auf einen Kitaplatz. Zahlen, wie hoch der tatsächliche Betreuungsbedarf ist, gibt es nicht. Laut der Landesärztekammer liegt der Bedarf weit über der Kapazität der vorhandenen Angebote.

Von den 114 Kliniken bieten 18 ihren Mitarbeitern Belegplätze in anderen Einrichtungen an. Zwölf haben finanzielle Hilfen im Angebot, fünf Kliniken haben einen Mittagstisch für Kinder von Mitarbeitern eingerichtet.

13 Kliniken gaben an, ihre Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeitmodellen zu unterstützen und in Notfällen Plätze in externen Einrichtungen zu vermitteln.

Rund 55 der befragten Häuser erwägen weder die Gründung noch die Planung einer Kinderbetreuung. Nach Angaben der Kammer sind dies vor allem kleinere Krankenhäuser. Sie fürchten, ein Betreuungsangebot finanziell und organisatorisch nicht stemmen zu können.

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