Horst Schmidt darf privatisiert werden

Hessen steht eine weitere Klinikprivatisierung bevor: Anteile der Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden dürfen verkauft werden, entschied jetzt der Verwaltungsgerichtshof. Ein Bürgerbegehren gegen die Pläne ist damit gescheitert.

Veröffentlicht:
HSK in Wiesbaden vor der Teilprivatiserung.

HSK in Wiesbaden vor der Teilprivatiserung.

© HSK

KASSEL (mwo). Die Stadt Wiesbaden darf die Teilprivatisierung ihrer städtischen Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK) in Angriff nehmen.

Ein dagegen geplantes Bürgerbegehren wurde zu spät eingereicht, wie am Mittwoch der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel entschieden hat. Er hob damit eine gegenteilige Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wiesbaden auf.

Die HSK sind ein Krankenhaus der Zentralversorgung mit 1027 Betten. Um den Städtischen Haushalt zu entlasten, hatte die Stadtverordnetenversammlung vergangenen Juni eine Teilprivatisierung ins Auge gefasst und die Suche nach möglichen Investoren eingeleitet.

Einen Antrag der Fraktion "Linke&Piraten", "auf die (Teil-) Privatisierung der HSK zu verzichten", lehnten die Stadtverordneten am 17. November 2011 ausdrücklich ab.

Frist abgelaufen

Am 9. Februar 2012 entschied das Stadtparlament, 49 Prozent der HSK-Anteile an die Rhön Klinikum AG zu verkaufen.

Erst dies nahmen die Initiatoren zum Anlass für ihr Bürgerbegehren. Gestoppt werden sollte damit aber nicht nur der Verkauf an Rhön Klinikum, das derzeit wegen der Kürzungspläne in Gießen und Marburg in den Schlagzeilen ist, sondern die Teilprivatisierung überhaupt.

Und dafür kam die Sache zu spät, wie nun der VGH entschied. Generell hätten sich die Stadtverordneten schon im November für eine Teilprivatisierung entschieden und dies im Februar nur konkretisiert.

Die Frist von acht Wochen, innerhalb derer ein Bürgerbegehren in Hessen eingereicht werden muss, habe daher bereits im November begonnen und sei inzwischen längst verstrichen.

Az.: 8 B 440/12

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen