Kommentar zum Zukunftsplan für Bremer Kliniken
Teurer Vertrauensverlust
Verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen ist schwer. Viele Gründe sind zusammen gekommen, dass die Holding "Gesundheit Nord" aus den vier ehemals kommunalen Bremer Kliniken finanziell schlecht dasteht. Wenn nichts geschieht, könnte die Geno bis 2017 250 Millionen Euro Schulden angehäuft haben.
Nun sind reihenweise Kliniken in den roten Zahlen, da macht die Geno keine Ausnahme. Aber in Bremen kam es ganz dicke: Hohe Personalkosten, ein millionenteurer Neubau mit wackeliger Finanzierung und nach Hygieneproblemen drei tote Frühchen im Geno-Haus Klinikum Mitte.
Viele Patienten haben dem Klinikum und den anderen Geno-Häusern deshalb den Rücken gekehrt. Die erneute Nachricht über die finanzielle Schieflage der Geno passt da ins Bild.
Man kann der neuen Geschäftsführung nicht vorwerfen, untätig zu sein. Aber gegen einen Vertrauensverlust anzuwirtschaften ist schwer. Ein Patentrezept, um das Vertrauen wieder herzustellen, gibt es nicht. Daran ändert auch der "Zukunftsplan 2017" mit seinen Vorschlägen zur Finanzierung nichts.
Wenn aber die Krise eines Tages überwunden sein wird, sollte man rückwirkend feststellen können: Es hat vor allem geklappt, weil transparent und vertrauenswürdig gearbeitet wurde.
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