Familie und Beruf
Klinik-Kampagne für Kittel und Kind
NMit dem Programm "Zurück in den Kittel" will das Klinikum Salzgitter Ärztinnen, die Mutter geworden sind, einen Weg zurück ans Krankenbett ebnen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht dabei im Fokus.
Veröffentlicht:SALZGITTER. Warum ist niemand eher darauf gekommen? Das Klinikum Salzgitter will Ärzte, die nicht als solche arbeiten, reaktivieren und zurück ans Krankenbett locken. Titel der Aktion: "Zurück in den Kittel."
Nach Angaben des Klinikums sei es deutschlandweit das erste, das systematisch mit einem strukturierten Programm auf den großen Pool der stillen Reserve zurückgreift. Das Krankenhaus gehört zur Rhön-Gruppe.
Die Gruppe vor allem von Ärztinnen ist groß, erklärt Dr. Anke Lasserre, Radiologin und Geschäftsführerin des Krankenhauses in Niedersachsens Osten.
"Laut Bundesärztekammer haben wir 100.000 Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, die derzeit nicht arbeiten.
Unglaublich, dass bisher niemand darauf gekommen ist, sie zu reaktivieren." Zugleich werden bis zum Jahr 2020 laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) rund 6000 Ärztinnen und Ärzte und gut 140.000 nichtärztliche Fachkräfte fehlen.
Idee reifte nach einer Bruchlandung
Der Auslöser für die Aktion "Zurück in den Kittel" war indessen eine Pleite: "Wir hatten eine Ärztin angestellt, die seit zehn Jahren nicht mehr gearbeitet hatte", erklärt Lasserre, "das hat damals nicht geklappt. Die Kollegin hatte zu viel Verantwortung und zu wenig Begleitung."
Daraus haben Lasserre und ihre Kollegen gelernt. Es gebe viele Kolleginnen, die es nach der Familienphase mit 35 oder 40 Jahren nicht mehr geschafft haben, zurückzukommen. Das soll sich in Salzgitter ändern.
Dort hat man nun ein Prozedere entwickelt, das Kolleginnen und Kollegen, die lange an keinem Krankenbett standen, wieder in den Alltag einer Klinik führen soll - und zwar sicher und erfolgreich. Der Wiedereinstieg beginnt in Salzgitter mit ...