Infektionsprophylaxe

Erste Klinik setzt auf Kupfer bei IT

Veröffentlicht:

ESPOO/DÜSSELDORF. Das Jorvi Hospital im finnischen Espoo setzt nach Angaben des Deutschen Kupferinstituts in Düsseldorf als erste Klinik weltweit auf Kupfer, um die Keimübertragung im patientennahen Umfeld zu reduzieren.

Das Krankenhaus habe vor Kurzem die IT-Arbeitsplätze in der Notaufnahme mit antimikrobiellen Kupferkomponenten ausgestattet. Hierzu zählten Peripheriegeräte der EDV ebenso wie Schreibtischplatten.

Um die Problematik nosokomialer Infektionen zu minimieren, gelte es, die vorhandenen Hygienestandards zu erweitern, so das Kupferinstitut. Das Jorvi Hospital nutze nun die antimikrobielle Wirksamkeit von Kupfer als ergänzenden Beitrag zur Infektionsprävention.

Zielsetzung des zum Helsinki University Central Hospital (HUCH) gehörenden Krankenhauses sei es, die Vielzahl der unterschiedlichen Keime, die über Notfallpatienten in die Klinik hereingetragen würden, von Beginn an deutlich zu reduzieren. Mit dem Effekt, dass bei notwendiger Aufnahme von Erkrankten die Keimlast in deutlich geringerem Umfang auf den Stationen verteilt wird.

Da die antimikrobielle Eigenschaft massiver Kupferlegierungen eine zeitlich unbegrenzte Wirkung zeige, eigne sich die Nutzung besonders auf Flächen mit hoher Berührungsfrequenz.

Um auch die Gefahr nosokomialer Infektionen auf anderen Stationen zu verringern, seien im Jorvi Hospital in der Kardiologie Türgriffe aus massiven Kupferlegierungen installiert worden.

Im Sanitärbereich kämen WC-Sitze sowie Haltegriffe für Dusche und WC aus Kupferbauteilen zum Einsatz.

"Wir wissen, dass Krankenhaus-Infektionen sowohl über die Hände des medizinischen Personals wie auch über Oberflächen verbreitet werden", kommentiert Kirsi Skogberg, der verantwortliche Krankenhaushygieniker am HUS Jorvi Hospital. (maw)

Mehr zum Thema

Auszeichnung für Lebenswerk

Leopold-Lichtwitz-Medaille für Kardiologen Gerd Hasenfuß

Diskriminierung

Mangel an Anlaufstellen bei Diskriminierung im Gesundheitswesen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen