Berlin

Zwei Forschungsgroßbauten vor dem Start

96 Millionen Euro fließen in Neubauten für das Berlin Institute of Health zur Förderung der translationalen Forschung. Die Bauarbeiten in Berlin-Mitte beginnen im Frühjahr.

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BERLIN. Auch nach der Fertigstellung des Bettenhochhauses gehen die Bauarbeiten am Campus Mitte der Berliner Uniklinik Charité weiter. Im Frühjahr soll das nächste Großbauprojekt starten. Diesmal baut aber nicht die Charité allein, sondern das Berlin Institute of Health (BIH) – ein Zusammenschluss von Charité und Max Delbrück Centrum (MDC) für Molekulare Medizin – mit dem Ziel der translationalen Forschung. Bauherr wird jedoch die Charité sein.

Für rund 74 Millionen Euro entsteht im ehemaligen Operations- und Intensivtrakt auf dem Campus Charité Mitte der Hauptstandort des BIH. Ziel ist es, patientennahe translationale Forschung des BIH und die medizinische Versorgung der Charité unter einem Dach zu vereinen und so einen engen Austausch zu ermöglichen. Die Vor- und Bauplanungsuntersuchungen sind laut BIH 2017 planmäßig abgeschlossen worden.

Geplant ist, dass der alte OP-Trakt bis zum Rohbau zurückgebaut und dann neu ausgebaut wird. Auf insgesamt sechs Etagen soll eine Nutzfläche von rund 14.500 Quadratmetern entstehen. Vier der sechs Ebenen werden einen direkten Durchgang zum Charité-Hochhaus haben. Geplant ist auch ein neuer Innenhof.

In dem neuen Gebäude sollen die wachsenden Forschungsgruppen des BIH untergebracht und bislang über die Stadt verteilte Forschungseinheiten des BIH gebündelt werden. Geplant sind ein Translations-, Innovations-und Patientenzentrum (Clinical Research Unit), das BIH und Charité gemeinsam nutzen, sowie Schulungsräume und Büros.

Das BIH wird in dem neuen Gebäude rund 9230 Quadratmeter nutzen. In einer Dachaufstockung mit rund 1500 Quadratmetern sollen die Forschungsgruppen des BIH Zentrums für Digitale Medizin untergebracht werden. Auch Genomzentrum, Zentrum für Stammzellentechnologien, Bioinformatik Core Unit, Digital Health Zentrum sowie die Büros des Leitungsbereichs und der Administration sollen in dem Bau Platz finden. Zusätzlich sollen die Ambulanz, Forschungsräume, Simulations- und Trainingszentrum der Charité darin unterkommen. Auch Ausstellungsflächen zur Information von Interessierten und Schulkassen rund um die Themen Translation und Präzisionsmedizin sind geplant.

Ein weiteres Großbauprojekt startet das BIH mit einem Finanzvolumen von rund 22 Millionen Euro und dem MDC als Bauherren in Berlin-Buch. Dort wird ein Neubau einen Teil der alten Robert-Rössle-Klinik ersetzen und Forschungsgruppen sowie klinisch Tätige zusammenführen. Insgesamt entstehen dort 3036 Quadratmeter Nutzfläche.

Sie sollen rund 140 Wissenschaftler beherbergen. Auch Büro- und Konferenzräume, multifunktionale Laborräume sowie die Proteomik-, Metabolomik und Stammzellen-Plattformen, die modernen Omics-Technologieplattformen und die Stammzellen Core Facility werden dort untergebracht.

Steffen Krach, Berliner Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, zeigte sich Ende 2017 zufrieden über den Stand der beiden Bauprojekte: "Wir freuen uns sehr, dass diese großen Bauvorhaben gut voranschreiten", so Krach anlässlich der vergangenen Aufsichtsratssitzung des BIH.

Damit schaffe das BIH in absehbarer Zeit die notwendigen Forschungsflächen für die zahlreichen translationalen Forschungsaktivitäten. "Nicht zuletzt erhöhen die modernen Gebäude und die darin geschaffenen Forschungsflächen die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Berlin für weitere herausragende Forscherinnen und Forscher", so Krach. (ami)

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