Nordrhein-Westfalen

Grippewelle lässt Kliniken am Limit laufen

In NRW sind die Kliniken voll mit Grippepatienten. Auch beim Personal gibt es vermehrt Ausfälle.

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KÖLN. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) schlägt Alarm. Viele Häuser seien durch die aktuelle Grippewelle an ihre Belastungsgrenze geraten.

Die Kliniken müssten auch bei solchen schweren Ereignissen handlungsfähig bleiben, ein weiterer Kapazitätsabbau mache keinen Sinn, so die KGNW.

"In den Notaufnahmen und internistischen Stationen in den NRW-Kliniken beobachten wir einen deutlichen Anstieg von Patienten mit Grippesymptomen", sagt KGNW-Präsident Jochen Brink. Hinzu komme, dass die Grippe auch Klinikpersonal treffe.

Wenn in sensiblen Bereichen wie der Anästhesie Personal ausfällt, können die Häuser keine Volllast fahren, erläutert die KGNW. Zum Teil müssen einzelne Stationen geschlossen werden, die Häuser elektive Leistungen verschieben. Die LVR-Klinik in Bonn hatte sogar für mehrere Tage einen Aufnahmestopp verhängt.

Viele Patienten müssen isoliert werden

Die Krankenhäuser, die in solchen Situationen in die Bresche springen, geraten schnell an ihre Grenzen. Erschwert wird die Situation dadurch, dass die Kliniken viele Patienten isolieren müssen.

"Vor dem Hintergrund von unerwarteten Ereignissen wie Influenza-Epidemien ist der vielfach geforderte Kapazitätsabbau in unserer Krankenhauslandschaft und der damit verbundene Bettenabbau das falsche Signal an unsere Bevölkerung", betont Brink.

Die Zahl der Kliniken in NRW habe sich von 2006 bis 2016 von 437 auf 348 reduziert, während die Zahl der stationär behandelten Patienten gleichzeitig von 3,9 Millionen auf 4,6 Millionen angestiegen sei.

Die Kliniken trügen auch in Extremsituationen Verantwortung für eine bestmögliche Versorgung der Patienten, so Brink. "Es ist unsere Fürsorgepflicht, auch bei jahreszeitlichen Belegungsschwankungen ausreichende Kapazitäten wie auch Isolationsmöglichkeiten vorzuhalten." (iss)

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