Sachsen

Kreis will Klinik in Reichenbach nicht kaufen

Im Streit um die Insolvenz der Paracelus-Klinik in Reichenbach wird der Vogtlandkreis das Krankenhaus nicht, so wie von den Linken gefordert, selbst betreiben.

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REICHENBACH. Über den politischen Umgang mit der Insolvenz der Paracelsus-Klinik in Reichenbach hat in Sachsen eine heftige Debatte begonnen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Beteiligungsgesellschaft Porterhouse Group aus dem schweizerischen Luzern die Kliniken von Paracelsus insgesamt übernimmt.

Zuvor war allerdings völlig offen, wie es mit der Klinik in Reichenbach weitergeht, nachdem Paracelsus Ende vergangenen Jahres eine Insolvenz in Eigenregie eingeleitet hatte. Im Februar hatte Paracelsus mitgeteilt, dass in Reichenbach 30 Stellen abgebaut werden sollen.

Unterversorgte Region

Vor der Mitteilung der Übernahme durch Porterhouse war in Betracht gezogen worden, dass der Vogtlandkreis die Klinik zurückkauft und selbst betreibt. Dies hatten die Linken gefordert. "Wenn durch die Insolvenz eines Krankenhauses die medizinische Versorgung in einer Region bedroht ist, so ist die einzig logische Konsequenz, es zu rekommunalisieren und so zu retten", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im sächsischen Landtag, Susanne Schaper.

In unterversorgten Regionen, in denen es kaum noch Ärzte gebe, seien Krankenhäuser oft die "einzige Anlaufstelle" für kranke Menschen. Der Vogtlandkreis zähle zu den unterversorgten Regionen in Sachsen. Also beantragten die Linken, das Krankenhaus zurückzukaufen und selbst zu betreiben, hatten damit jedoch keinen Erfolg.

Kreistag wartet ab

Der Kreistag teilte mit, dass er "zur Kenntnis" nehme, dass die Paracelsus-Kliniken ein Insolvenzverfahren in Eigenregie durchführten. Erst wenn die "Klinikgruppe zerschlagen und einzelne Kliniken verkauft" werden sollten, seien durch die Verwaltung "entsprechende Verhandlungen zur Weiterführung der Klinik Reichenbach" aufzunehmen. (sve)

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