Wegen PIP-Implantate
AOK verklagt TÜV Rheinland
MÜNCHEN. Die AOK Bayern hat nach dem Skandal um minderwertige Brustimplantate Klage gegen den TÜV Rheinland beim Landgericht Nürnberg-Fürth eingereicht.
Es gehe um 27 Versicherte, bestätigte Sprecher Michael Leonhart. Bei diesen Patientinnen habe die AOK eine Folgeoperation zur Entnahme der mangelhaften Implantate des französischen Herstellers PIP bezahlen müssen.
Die Kosten beliefen sich auf rund 50.000 Euro. Diese Summe forderte die AOK nun als Schadenersatz vom TÜV Rheinland.
Der TÜV Rheinland wollte am Donnerstag auf Anfrage dazu keine Stellungnahme abgegeben. Das Landgericht Nürnberg-Fürth bestätigte den Eingang der Klage. Der TÜV Rheinland habe eine Zweigstelle in Nürnberg, sagte ein Gerichtssprecher.
Das Verfahren sei in einem sehr frühen Stadium. Ob und wann es zum Prozess komme, sei noch offen."Der TÜV Rheinland ist unserer Auffassung nach seiner Pflicht nicht angemessen nachgekommen", begründete Leonhart die Klage. "Wir machen das auch im Sinne des Verbraucherschutzes", sagte er.
"Wir sind meines Wissens die erste Kasse, die eine solche Klage einreicht." (dpa)