Bundesverband Medizintechnologie
Medtech-Industrie gibt sich bei Herbstumfrage verhalten optimistisch
BERLIN. Obwohl neue rechtliche Anforderungen – insbesondere die Ende Mai in Kraft getretene EU-Medizinprodukte-Verordnung – die Medtech-Branche drücken, lassen die Unternehmen doch etwas mehr Optimismus erkennen als im Vorjahr. Anlässlich der traditionellen Herbstumfrage des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) bewerten sie das Innovationsklima für Medizintechnik in Deutschland auf einer Notenskala von 0 bis 10 (sehr gut) mit 4,7. "Der Index entwickelt sich damit erstmals seit dem Absturz 2015 wieder leicht nach oben", meldet der BVMed.
An der Online-Umfrage im August und September beteiligten sich 110 Hersteller, knapp die Hälfte der Verbandsmitglieder. Auch wirtschaftlich hat die Branche momentan offenbar wenig Grund zu klagen: 78 Prozent der Befragten erwarten für 2018 Umsatzwachstum im Inland. Im Vorjahr hatten sich zur gleichen Zeit 73 Prozent derart zuversichtlich geäußert.
Bis dato betrage das Umsatzwachstum der Medtech-Anbieter gegenüber Vorjahr 4,2 Prozent. 51 Prozent der Firmen gaben an, in diesem Jahr zusätzliche Jobs geschaffen zu haben. "Nur neun Prozent mussten Arbeitsplätze reduzieren."
Als größtes Entwicklungshemmnis werden derzeit die verschärften Marktzugangsregularien genannt. Zwei Drittel der Firmen befürchteten, heißt es, dass infolge der EU-Medizinprodukte-Richtlinie Medtech-Produkte "aus ökonomischen Gründen" vom Markt genommen werden müssen oder aber gar nicht erst auf den Markt gebracht werden können. (cw)