Medica-Start

Marktplatz der Innovatoren und Health-Trends

Gesundheits-Apps und Mobile Health sind zwei Fokusthemen der am Montag startenden, weltgrößten Medizinmesse Medica. Das Thema Miniaturisierung dominiert die Zulieferermesse Compamed.

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DÜSSELDORF. Die Düsseldorfer Messe wird von Montag bis einschließlich Donnerstag zum Nabel der Medizinwelt.

Im Hinblick auf die Innovationen, die die Aussteller bei der weltgrößten Medizinmesse Medica präsentieren, kann als wesentliche Entwicklung die weiter voranschreitende digitale Vernetzung der verschiedenen Akteure der medizinischen Versorgung ausgemacht werden - unter Einbezug des Patienten.

Was mit wenigen Mini-Programmen für Mobiltelefone und Wearable Devices wie Fitness-Armbänder begann, verstärkt sich laut Medica zum Megatrend und wird künftig die Behandlung, zum Beispiel nach einem stationären Aufenthalt zu Hause, wesentlich prägen.

Bluetooth-Anbindung an Smartphones

Immer mehr medizinisch relevante Körperdaten können im Handumdrehen erfasst, verarbeitet und übermittelt werden. Die Zahl medizinischer Apps nimmt quasi täglich zu, Experten gehen aktuell von gut 55.000 solcher Mini-Programme aus.

Zu den Produktneuheiten der Medica 2015 zählten etwa spielend einfach zu bedienende Systeme zur hochpräzisen Bludruck- sowie EKG-Messung mit Bluetooth-Anbindung an Smartphones oder auch ein Sensor zur Auswertung der Schlafaktivitäten, der einer Frisbee-Scheibe ähnelt. Details, die bislang nur im Schlaflabor aufwändig analysiert werden konnten, ließen sich damit kontaktlos und unkompliziert im heimischen Bett aufzeichnen.

Mobile Health-Anwendungen bilden einen Schwerpunkt beim Medica Connected Healthcare Forum, das im vergangenen Jahr eine viel beachtete Premiere feierte und nun in Halle 15 fortgesetzt wird. Ein Highlight im Ausstellungsbereich des Forums dürfte nach Einschätzung des Veranstalters das "Avatar-Kids"-Projekt sein.

Es beschäftigt sich damit, wie junge Langzeit-Patienten den Kontakt zu den Schulfreunden auch während des Klinik-Aufenthaltes nicht verlieren und "live" am Unterricht teilnehmen können.

Möglich machten dies Avatar-Roboter "Nao" als "Stellvertreter" des Kindes im Klassenzimmer, eine Internetverbindung sowie je ein Tablet-PC in Schule und Klinikum zur Steuerung der Kommunikation.

Nanoroboter in der Blutbahn

Auf der parallel zur Medica stattfindenden Compamed, der nach eigenen Angaben international führenden Fachmesse für den Zulieferermarkt der Medizintechnik, wird die zunehmende Miniaturisierung ein dominierendes Thema sein.

Ein besonders ausgefallendes Beispiel, das derzeit noch an Science Fiction erinnere, seien Nanoroboter in der Blutbahn, die selbstständig Operationen durchführen.

Entsprechende Vorstellungen hat das Max-Planck-Institut (MPI) für Intelligente Systeme (Stuttgart) mit zwei verschiedenen Mikroschwimmern entwickelt. Dabei handle es sich einerseits um eine Art Muschel, die sich durch Öffnen und Schließen fortbewegt, sowie um eine Schraube, die durch Rotation vorankommt.

Ihr Durchmesser liege bei nur 100 Nanometern, ihre Länge bei 400 Nanometern. Ein rotierendes Magnetfeld, das von außen angelegt werde, bringe die Minischraube in Bewegung.

Das Herstellungsverfahren für die speziellen Schwimmer sei der 3D-Druck, der bei der Compamed für verschiedenste Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinne.

www.medica.de

www.compamed.de

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