EU-Patentamt
MedTech-Branche zeigt sich ideenreich
2015 verzeichnete das Europäische Patentamt knapp 160.000 Anmeldungen. Spitzenreiter sind medizintechnische Ideen.
Veröffentlicht:BRÜSSEL / MÜNCHEN. Ein Innovationsschub vor allem aus den USA und China hat die Zahl der Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) auf einen neuen Höchststand getrieben. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Behörde insgesamt 160.000 Patentanmeldungen und damit fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr, wie das EPA kürzlich in Brüssel mitteilte.
Die umtriebigste Branche - mit mehr als 12.000 Anmeldungen - ist den Zahlen nach zu urteilen die Medizintechnik. Dort gab es der aktuellen Statistik zufolge sogar elf Prozent mehr Anmeldungen als im Vorjahresvergleich. Damit verstetigt sich der Wachstumstrend seit 2013. Im Jahr 2012 war noch ein Rückgang der Patentanmeldungen, um 1,2 Prozent zu verzeichnen.
Auf dem zweiten Platz liegt die Digitale Kommunikation (10.762 Anmeldungen, +3,2 Prozent), gefolgt von der Computertechnik (10.549, +7,8 Prozent).
Top-Anmelder in der Medtech-Branche ist laut EPA-Statistik mit 712 Anmeldungen das Unternehmen Philips vor Johnson and Johnson (497) und Medtronic (411), die unter anderem für Herzschrittmacher bekannt sind.
Im EU-Ländervergleich zeigten sich Unternehmen und Erfinder aus Deutschland als besonders Ideenreich in der Medizintechnik: Zwölf Prozent der Anmeldungen stammten von hier. Erst mit großem Abstand folgen andere europäische Nationen - wie die Niederlande mit sechs Prozent oder Frankreich mit vier Prozent der Anmeldungen. Auch branchenunabhängig betrachtet konnte sich, was Patentanmeldungen betrifft, Deutschland vergangenes Jahr gut behaupten.
Deutschland landete im internationalen Vergleich trotz eines Minus um gut drei Prozent im Vorjahresvergleich mit insgesamt 24.820 Anmeldungen vor Japan auf dem zweiten Platz. Der erste Platz geht an die USA: 42.692 Patentanmeldungen (+16,4 Prozent). Neben der Innovationskraft der USA habe zu dem Schub auch eine Änderung im US-Patentrecht beigetragen, erklärt das EPA. (mh/dpa)