Ärztegenossenschaft

Genossen im Norden ziehen positive Bilanz

2013 war ein gutes Jahr für die Ärztegenossenschaft Nord. Auf der Generalversammlung wurde aber auch scharfe Kritik an der KBV laut.

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RENDSBURG. Die Ärztegenossenschaft Nord meldet positive Zahlen: Die mit über 2000 Mitgliedern größte Ärztegenossenschaft in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von über 50.000 Euro bei einem Umsatz von rund 1,3 Millionen Euro ausgewiesen.

Wichtigstes wirtschaftliches Standbein der Genossen waren Provisionserlöse. 436.578 Euro nahmen sie aus Verträgen mit Partnerfirmen ein, die die Genossenschaftsmitglieder etwa mit Praxisbedarf beliefern.

Eine ähnliche Größenordnung (426.327 Euro) erreichten die Erlöse aus der Abwicklung von Selektivverträgen. Hier betreut die Genossenschaft inzwischen 1905 Ärzte, die über 36.000 Patienten in verschiedene Selektivverträge eingeschrieben haben. Das Arzthonorar aus diesen Selektivverträgen summierte sich 2013 auf 23,5 Millionen Euro.

Vorstandschef Dr. Klaus Bittmann erteilte in diesem Zusammenhang dem KBV-Ziel, erprobte Selektivverträge in die Kollektivversorgung zu überführen, eine Absage. "Selektivverträge sind nicht irgendeine Begleiterscheinung des Kollektivvertragssystems, sondern eine gesonderte Honorarform", sagte Bittmann. Bei einer Überführung in das Kollektivvertragssystem drohe ein "Versickern des Honorars in der Gießkanne".

Vertrag mit Praxisnetz steht

Dass dies für die Leistungserbringer negative Auswirkungen haben kann, habe jüngst die Überführung des Strukturvertrags zum ambulanten Operieren im Norden gezeigt.

Für 2014 erwartet Geschäftsführer Thomas Rampoldt einen Umsatz etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres, allerdings mit neuen Schwerpunkten. So würden etwa Dienstleistungen für Praxisnetze deutlich zunehmen, heißt es.

Der erste Vertrag über die Geschäftsführung mit einem Praxisnetz ist bereits unterschrieben, weitere werden folgen. Außerdem begleiten die Genossen inzwischen die Projektierung von drei Ärztezentren in kommunaler Trägerschaft. Hierzu liegen weitere Anfragen, auch von Gemeinden außerhalb Schleswig-Holsteins, vor.

Die expandierenden Geschäftszweige sind allerdings personalintensiv und haben eine Aufstockung der Belegschaft erforderlich gemacht. In diesem Jahr wird der Personalaufwand von rund 675.000 Euro auf voraussichtlich 800.000 Euro steigen, sodass beim Jahresergebnis bislang nur mit einer bestenfalls schwarzen Null gerechnet wird.

Die Genossenschaft finanziert sich ausschließlich über ihren Geschäftsbetrieb und erhebt von ihren Mitgliedern keine Beiträge. (di)

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