Ärztenetz Spessart

Genossen hadern mit Netzförderung

Das Ärztenetz Spessart kabbelt sich mit der KV Hessen in puncto Fördermittel für die Versorgung.

Veröffentlicht:

BAD ORB. Die Ärztenetz Spessart eG hält weiter an dem Modellprojekt "Aufbau eines Gesundheitsnetzes im Main-Kinzig-Kreis" zur Verbesserung der ambulanten Versorgung fest. Das Projekt läuft noch bis Jahresende.

Die Genossenschaftsmitglieder waren nach eigenen Angaben vor Kurzem auf der Jahresversammlung skeptisch, ob ein Antrag zur Fortsetzung über das Jahr 2016 hinaus beim hessischen Sozialministerium zu stellen sei, weil die vom Land geforderten Eigenmittel nur schwerlich aufzubringen seien.

Die Genossen bevorzügen die vom Gesetzgeber gewollte Netzförderdung nach Paragraf 87 b SGB V über die Kassenärztliche Vereinigung, so der Konsens. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die KV Hessen im Gegensatz zu den anderen Kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland weiterhin boykottiert", kritisierte der niedergelassene Chirurg und Vorstandsmitglied Dr. Eberhard Wetzel.

Sicherstellung der Versorgung als Schwerpunkt

Schwerpunkt der weiteren Arbeit im Ärztenetz bleibe die Sicherstellung einer wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgung im Landkreis. Ab September biete das Ärztenetz in Zusammenarbeit mit dem Institut für hausärztliche Fortbildung (Köln) eine Qualifizierungsmaßnahme für Medizinische Fachangestellte zur VERAH einschließlich der Qualifizierung zur NäPA an.

Die für Medizinische Fachangestellte kostenfreie Weiterbildung sei besonders vor dem Hintergrund des absehbaren Ärztemangels ein wichtiges und innovatives Zukunftsprojekt, wie die Genossen betonen. "Damit können wir den Hausarztpraxen im Landkreis ein niedrigschwelliges, aber effizientes Angebot machen" erklärte die zuständige Projektleiterin Irene Auth-Bischoff.

Der Neurochirurg Dr. Michael K. Eichler, der Hausarzt Dr. Patricius Pilz sowie Edmund Fröhlich wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt. Dem Vorstand gehören neben Wetzel weiter der Hausarzt Dr. Ulrich Dehmer und Dr. Silke Hofbauer, ärztliche Leiterin des Dialysezentrums Bad Orb, an. (maw)

Mehr zum Thema

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken