Westfalen-Lippe

KV will Ärztenetze fit machen

Die KVWL plant eine Fortbildungsreihe für Netzmanager und will dabei mit Universitäten zusammenarbeiten. Auch bei der Zertifizierung greift sie Netzen unter die Arme.

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DORTMUND. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sucht die Kooperation mit Universitäten, um die Managementkompetenzen in Ärztenetzen zu stärken. "Wir sind mit den ersten Universitäten in Kontakt getreten, um eine Fortbildungsreihe für Netzmanager zu entwickeln", berichtete KVWL-Geschäftsführer Thomas Müller bei der Vertreterversammlung in Dortmund. Das Angebot könne vielleicht auch für MVZ interessant sein, sagte er.

Die Fortbildung ist Teil einer Reihe von Aktivitäten zur Weiterentwicklung und Professionalisierung der Praxisnetze in der Region. So hat die KV eine eigene Geschäftsstelle "Neue Versorgungsformen und Praxisnetze" eingerichtet. Sie unterstützt und begleitet Netze bei der Zertifizierung. Bislang sind in Westfalen-Lippe 16 Netze als förderungswürdig anerkannt worden. An ihnen beteiligen sich 1739 Ärzte. "Praxisnetze und ärztliche Kooperationsmodelle sind feste Größen und Säulen der regionalen Versorgung in Westfalen-Lippe", sagte Müller.

Die KVWL liefert den Netzen bei Bedarf regionale Strukturanalysen, zum Beispiel zur Morbidität oder der Demografie. Weitere Unterstützungsmaßnahmen sind nach Angaben von Müller die Etablierung eines Kennzahlensystems und die Begleitung der Netze beim Abschluss von Verträgen mit den Krankenkassen.

Als ein "Herzstück" bezeichnete er dabei den Vertrag zur Versorgung von Patienten in stationären Pflegeheimen. Ihn setzen inzwischen neun Netze um, 4600 Patienten sind eingeschrieben. Insgesamt nehmen 267 Haus- und Fachärzte sowie 120 Pflegeheime teil. "Das ist ein Schritt zu einer wirklich sektorübergreifenden Versorgung."

Die verschiedenen Initiativen der KVWL bei der Netzförderung machen sich nach Müllers Einschätzung bezahlt. "Wir sind sicherlich noch nicht am Ende, aber wir haben ein bedeutsames Niveau erreicht." Für 2015 hatte die KVWL mit den Kassen zweckgebunden fünf Millionen Euro zur Förderung von Netzen und innovativen Versorgungsformen verhandelt. Müller ist "verhalten optimistisch", dass es 2016 eine Förderung geben wird."Wir haben nicht mit den Krankenkassen über die Netzstrukturen verhandelt, um sie nach einem Jahr wieder einzustellen", betonte auch KVWL-Vize Dr. Gerhard Nordmann. Er geht davon aus, dass die Kassen sich aus diesem Bereich nicht zurückziehen werden. (iss)

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