MSD Gesundheitsforum 2019

Zukunftsprojekte gewürdigt

Im Rahmen des Gesundheitsforums wurden wieder innovative Versorgungsansätze gekürt. Das Credo: Ohne Vernetzung geht es nicht (mehr).

Margarethe UrbanekVon Margarethe Urbanek Veröffentlicht:
Haben „Versorgung vernetzt gedacht“ – die Preisträger des diesjährigen MSD Gesundheitspreises.

Haben „Versorgung vernetzt gedacht“ – die Preisträger des diesjährigen MSD Gesundheitspreises.

© Michael Kayser

MÜNCHEN. Die Versorgung der Zukunft ist vor allem eines: vernetzt. Zum einen erhalten digitale Tools immer mehr Einzug in die Gesundheitsversorgung im Land, zum anderen aber rückt auch die sektorenübergreifende Zusammenarbeit immer weiter in den Fokus. Das zeigte sich auch bei der Verleihung des MSD Gesundheitspreises 2019 am vergangenen Mittwoch in München .

Beim Gesundheitsforum hat das Pharmaunterunternehmen MSD Sharp & Dohme aus 52 Bewerbungen insgesamt sieben innovative Versorgungsprojekte gekürt. Mit Blick auf die Preisträger konstatiert Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin MSD Deutschland: „Der Gesundheitspreis zeigt, dass man Versorgung vernetzt denken muss. Mit digitalen Tools, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.“

Gewinner des Gesundheitspreises 2019 ist die „integrierte sektorenübergreifende Psychoonkologie“ (isPO) des Universitätsklinikums Köln. Das Projekt ziele darauf ab, „emotionale und durch das soziale Umfeld bedingte psychische Belastungen von Krebspatienten im ambulanten und stationären Sektor zu verringern“, wie es in der Projektbeschreibung heißt.

Der Gesundheitspreis zeigt, dass man Versorgung vernetzt denken muss. Mit digitalen Tools, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Chantal Friebertshäuser, Geschäftsführerin MSD Deutschland

Die Verantwortlichen der Uniklinik Köln entwickelten hierfür ein zwölfmonatiges Versorgungsprogramm, das sich für unterschiedliche Schweregrade der emotionalen und psychosozialen Belastung anpassen lässt. Je nach Belastungsausprägung reicht das Angebotsspektrum von Informationsgesprächen bis hin zu einer intensiven psychologischen Behandlung. Implementiert wurde das Projekt in vier ärztlichen Versorgungsnetzwerken in Köln, Troisdorf, Neuss und Mönchengladbach.

Zweiter Platz für Projekt zur Händehygiene

Zweitplatziert ist das „Multidimensionale, Technologiegestützte Konzept für den Kulturwandel bei der Händehygiene“ (MUT) des Helios Universitätsklinikums Wuppertal. Durch ein technisches System und Gesamtkonzept erhalten Pflegende und Ärzte direktes Feedback für ihre Händehygiene. Das Projekt bewirkte nach Angaben der Verantwortlichen einen Rückgang der Infektionsrate um 40 Prozent.

Der Publikumspreis 2019 und gleichzeitig dritte Platz im Gesamtranking ging an das Projekt „Online Therapie bei Angst“ der Selfapy GmbH. Die AOK Niedersachsen bietet das Projekt für Versicherte in ihrem Bundesland an. Selfapy will mit einem begleitenden Online-Interventionsprogramm die Wartezeit auf einen ambulanten Psychotherapieplatz überbrücken und damit die Versorgung von Menschen mit Angststörung verbessern. Patienten soll es Soforthilfe bieten und die Symptome frühzeitig lindern.

Das Programm besteht aus Online-Trainingsmodulen, die sich auf Basis der Erstanamnese an die Bedürfnisse des Patienten anpassen lassen, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Der Patient befinde sich mindestens acht Wochen und maximal sechs Monate in dem Online-Interventionsprogramm. Anschließend kann ein Übergabebericht an den Hausarzt oder einen Psychotherapeuten weitergeleitet werden, der über weitere Therapieschritte entscheidet.

Sonderpreis für Versorgung chronisch Kranker

Der Sonderpreis „Arztnetze/ Community Medicine“ ging an „SDM in der Bremer HzV – verbesserte Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen durch Shared-Decision-Making“. Dessen Ziel ist es, Menschen mit chronischen Erkrankungen besser zu versorgen. Neben medizinischen Aspekten sollen im Projekt auch explizit die Wünsche und Befürchtungen der Patienten systematisch in die Auswahl der Therapie einfließen. So soll eine höhere Therapietreue sowie mehr Zufriedenheit des Patienten erreicht werden.

Mehr zum Thema

Bundesinstitut für Risikobewertung

Lebensmittelsicherheit: WHO setzt auf BfR-Expertise

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen