Kommentar
KBV nimmt Druck aus dem Kessel
Die Schonfrist für Vertragsärzte bei der Einführung der neuen Kodierrichtlinien zum 1. Januar lag in der Luft. Zuletzt hatten einige KV-Vertreterversammlungen Duftmarken gesetzt, dass der Unwille bei den Ärzten groß ist, die Zusatzbelastungen für das Kodieren zu tragen. Vor allem bei Hausärzten war die Skepsis deutlich spürbar.
Um den Protesten die Spitze zu nehmen, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung zusammen mit den Kassen nun teilweise eingelenkt. Die KBV-Führung beweist damit Fingerspitzengefühl.
Denn zum einen gibt es derzeit einige Themen, die ein gewisses Aufregerpotenzial haben, zum Beispiel, dass die Fallwerte trotz QZV nicht signifikant steigen. Zum anderen ist der Schulungsbedarf der Ärzte hoch und die Praxisprogramme sind zum Teil nicht so weit, dass die Richtlinien halbwegs schmerzfrei umgesetzt werden könnten. Das hat der Test in Bayern offenbar allzu deutlich gezeigt.
Aber die Einigung zeigt noch etwas: Ohne eine standardisierte Kodierung der Diagnosen können sich die Vertragsärzte eine morbiditätsbasierte Vergütung abschminken. Letztlich gibt es zu den Kodierrichtlinien damit keine Alternative.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Ärzte bekommen Schonfrist bei den Kodierrichtlinien