Arztkommunikation

Analog ist immer noch die Realität

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In den meisten Praxen und Kliniken dominieren noch immer analoge Wege – Brief, Fax oder Telefon – die Kommunikationsabläufe, so eine aktuelle Erhebung.

In den meisten Praxen und Kliniken dominieren noch immer analoge Wege – Brief, Fax oder Telefon – die Kommunikationsabläufe, so eine aktuelle Erhebung.

© Robert Kneschke / stockadobe.com

HAMBURG. Das Faxgerät hat in vielen Praxen noch lange nicht ausgedient. Gleichwohl würden die meisten Ärzte lieber elektronisch kommunizieren – auch, was den Schriftverkehr mit Krankenhäusern betrifft. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Stiftung Gesundheit ("Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2017") hervor. Danach dominieren in den meisten Praxen und Kliniken noch immer analoge Wege – Brief, Fax oder Telefon – die Kommunikationsabläufe; über 90 Prozent der 160 Ärzte, die an der Befragung teilnahmen, bestätigten das.

Gleichzeitig äußerten drei Viertel der Befragten (75,5 Prozent) den Wunsch nach regelmäßig digitalem Austausch – entweder über gesicherte E-Mails oder aus der Praxis- oder der Klinik-IT heraus.

Glaubt man den Zahlen, stehen insbesondere Kliniken kommunikationstechnisch noch mit beiden Beinen in grauer Vorzeit: 98 Prozent der befragten Krankenhausärzte gaben an, etwa mit ihren niedergelassenen Kollegen vorwiegend brieflich (82,7 Prozent), per Fax (5,8 Prozent) oder telefonisch (9,6 Prozent) zu verkehren.

Auch auf der ambulanten Seite scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: 57 Prozent der Hausärzte kommunizieren mit Kliniken meist brieflich, 11,2 Prozent faxen vorwiegend und 15 Prozent greifen am ehesten zum Telefonhörer. Dabei würden 87 Prozent der Klinikärzte und 70 Prozent der Niedergelassenen viel lieber mailen.

"Dass Ärzte und Kliniken immer noch primär analog kommunizieren, muss man klar als Anachronismus bezeichnen – gerade in einem hoch technisierten Sektor wie dem Gesundheitswesen, in dem eine schnelle und möglichst reibungsfreie Interaktion wichtig ist", kommentiert Professor Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit, diese Ergebnisse. (cw)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Zukunftsmarkt Gesundheit - Sparen an der falschen Stelle

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