Kommentar
Blaupausen für gute Versorgung
Der frühe Vogel fängt den Wurm, sagt ein altes Sprichwort. Wer sich Praxisnetze anschaut, sieht dieses Sprichwort überwiegend bestätigt. Arztnetze, die schon früh auf innovative Versorgungsmodelle gesetzt haben, haben vor später gestarteten Netzen einen Vorsprung, der unter aktuellen politischen Bedingungen schwer einzuholen ist. Die Tendenz geht eher hin zu größeren Verträgen unter Beteiligung von Berufsverbänden. Kleinere Einheiten auf regionaler Ebene haben eher schlechte Karten.
Das ist durchaus bedauerlich, bieten die erfolgreichen Netze, etwa in Bünde, in Nürnberg oder auch in Südbrandenburg, doch Blaupausen für erfolgreiche Modelle. Sie zeigen, dass eine qualitätsgesicherte Versorgung durchaus auch zu sinkenden Kosten zu haben ist, zum Beispiel, indem chronisch Kranke besser als zuvor betreut werden und so weniger Fehltage am Arbeitsplatz haben. Der Erfolg regional organisierter Verbünde liegt zu großen Teilen in der Verbindlichkeit von vereinbarten Behandlungskonzepten für alle Beteiligten. Die Gefahr ist, dass Ärzte in Kollektivverträgen diese Messlatte reißen werden.
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