Keine Erklärung für sinkende Ausbildungszahlen?

In einigen Ärztekammerregionen wurden 2009 deutlich weniger Ausbildungsplätze angeboten als noch 2008. So richtig begründen lässt sich das nicht.

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NEU-ISENBURG (reh). Mit 14  282 Neuverträgen in 2009 liegt die Zahl der Ausbildungsplätze in den deutschen Arztpraxen nach wie vor recht hoch. Allerdings nahm die Zahl der Neuverträge mit den angehenden Medizinischen Fachangestellten (MFA) im Vergleich zu 2008 bundesweit auch um 4,5 Prozent ab. So das Ergebnis aus den aktuellen Statistiken des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB).

Viel interessanter dabei ist jedoch der Blick in die einzelnen Ärztekammern. Denn bei sechs Kammern nahm die Zahl der Neuverträge zu. Bei sieben jedoch ab und das zum Teil dramatisch, wie das Beispiel Nordrhein mit 12 Prozent weniger Ausbildungsplätzen in 2009 zeigt. Was fehlt, ist eine Erklärung für dieses Phänomen. "Wir sind ratlos, woran das liegt", sagt Marcus Kuhlmann, Geschäftsführer des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB).

Zwar führe der BFB den Gesundheitsfonds und die Verunsicherung wegen der Honorare als mögliche Gründe an. Konkrete Hinweise dafür gebe es jedoch nicht. So vermutet Kuhlmann eher Gründe vor Ort - zum Beispiel wenn sich Ärzte zusammentun und dann weniger Personal benötigen, oder ein neues Ärztehaus in der Region hinzukommt und mehr Ausbildungsplätze bieten kann - als Ursache für die regionalen Unterschiede. Was in den Praxen übrigens selten vorkommt, sind die außerbetrieblichen Verträge, die über öffentliche Mittel mit finanziert werden. Hiervon wurden 2009 bundesweit nur 112 geschlossen.

Lesen Sie dazu auch: Ärzte schließen über 14 000 neue Ausbildungsverträge

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