Zi-Praxis-Panel

Kleines Gewinnplus für Vertragsärzte

Um 1,8 Prozent haben die Praxen ihren Gewinn von 2014 auf 2015 gesteigert. Das zeigt der vorläufige ZiPP-Jahresbericht 2015.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die wirtschaftliche Lage der Vertragsarztpraxen ist stabil. Dieses Fazit zieht das Zentralinstitut der kassenärztlichen Versorgung (Zi) aus seiner vorläufigen Zi-Praxis-Panel-Auswertung für das Jahr 2015: Inflationsbereinigt sei der Jahresüberschuss in den Praxen um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Nach wie vor nachdenklich stimmt jedoch die Zurückhaltung der Praxen bei Investitionen – vor allem in Geräte.

Ganz konkret lag der durchschnittliche Jahresüberschuss eines Praxisinhabers 2015 nach den Zi-Daten, die auf der Befragung von über 4300 Praxen beruhen, bei 160.820 Euro. Zieht man hiervon die Beiträge für Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Einkommenssteuer ab, verbleibt ein verfügbares Nettoeinkommen von 80.295 Euro. Dies entspreche einem Monatseinkommen von 6691 Euro bzw. einem Nettostundensatz von 35 Euro, rechnet das Zi vor.

Einzelpraxen erwirtschafteten dabei im Schnitt einen Jahresumsatz von 276.400 Euro, Gemeinschaftspraxen von 378.400 Euro. Zwar legte der Umsatz der Praxen laut Zi seit 2012 um über zehn Prozent zu, gleichzeitig stiegen aber auch die Gesamtaufwendungen um neun Prozent. Größter Posten sind hierbei die Personalkosten (von 2012 bis 2015 plus 18,1 Prozent). Die Werte für Abschreibungen, die einen Hinweis auf die Investitionstätigkeit der Praxen geben, sanken hingegen allein von 2014 auf 2015 um 5,9 Prozent, von 2012 bis 2015 sogar um 14,4 Prozent. Auch die Aufwendungen für Leasing und Mieten gingen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent zurück. Gleichzeitig wurde mehr in Wartung und Instandhaltung investiert: Hier sei es im Jahr 2015 zu einem Ausgabenplus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 gekommen, heißt es. Zurückgeblickt bis 2012 seien sogar 19,5 Prozent mehr darin investiert worden.

Immer wichtiger für die wirtschaftliche Lage der Praxen werden die Einnahmen aus kassenärztlicher Tätigkeit: So stieg der GKV-Umsatz von 2012 bis 2015 um 12,2 Prozent bzw. 25.400 Euro je Inhaber. Die Zuwachsrate bei den Privateinnahmen lag bei 4,7 Prozent. Der GKV-Umsatz machte 2015 je Inhaber 74,9 Prozent des Gesamtumsatzes aus (2014: 73,5 Prozent)

Der komplette Zi-PraxisPanel-Jahresbericht für 2015 soll bis Ende dieses Jahres erscheinen.. (reh)

Mehr zum Thema

Aktion „Wir sind für Sie nah“

Mit neuer Kampagne will KBV Druck auf Politik erhöhen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken