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Ein Hippokrates-Eid der Arzthelferinnen

Von Antonia von Alten Veröffentlicht:

Es ist den Arzthelferinnen offenbar ein Herzensanliegen: eine eigene Berufsordnung, in der die ethischen Grundlagen ihres Tuns festgeschrieben sind. Damit wollen sie zeigen, dass sie stolz auf ihren Berufsstand sind und eben nicht "irgendeinen Job machen", um Geld zu verdienen. An der Seite der Ärzte haben sie Tag für Tag mit Menschen, oft genug leidenden Menschen zu tun.

In dem Entwurf ihrer Berufsordnung bezeichnen die Arzthelferinnen ihren Beruf als einen Dienst an den Menschen, sie wollen Stillschweigen bewahren und alle Patienten gleich behandeln. Nichts anderes steht in der vermutlich ältesten aller Berufsordnungen, dem Eid des Hippokrates, und dient seit Jahrhunderten jedem Arzt als Grundlage seines Handelns. Auf ganz andere Weise als ihre Assistentinnen müssen Ärzte jedoch Verantwortung für ihr Tun übernehmen und können dafür haftbar gemacht werden.

Den Arzthelferinnen geht es um eine Aufwertung ihres Berufsstandes. Nicht ganz zufällig fällt die Ankündigung einer Berufsordnung in eine Zeit, in der heftig über die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an Assistenzkräfte diskutiert wird. Nötig ist dafür vor allem eine gute fachliche Qualifizierung der Pflegekräfte und Arzthelferinnen für die Übernahme neuer Aufgaben bei der ambulanten Versorgung der Patienten. Ein "Hippokrates-Eid" der Arzthelferinnen kann dabei ein Gütesiegel sein, das zusätzliches Vertrauen bei Patienten und Ärzten schafft.

Lesen Sie dazu auch: Arzthelferinnen geben sich eine Berufsordnung

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