Die Kompetenz der Nachbarn bietet Chancen

Auch für medizinische Leistungen gibt es in der EU Freizügigkeit. Doch im Kern bedeutet die Internationalisierung Kooperation von Gesundheitsregionen im Grenzgebiet. Eines der Ziele: Know how-Transfer.

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An der Grenze zu Polen: Inzwischen kooperieren Ärzte aus Greifswald und Stettin.

An der Grenze zu Polen: Inzwischen kooperieren Ärzte aus Greifswald und Stettin.

© imago

BERLIN (eb). Europa ohne Grenzen? Im Bereich der Gesundheitsversorgung gibt es inzwischen viele Beispiele für eine zunehmend bessere Kooperation.

Das gilt auch für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen, wie etwa ein spezielles Konzept in der Modellregion Pomeronia zeigt. Das Ziel des Projektes ist ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Neugeborenen-Screening zwischen den regionalen Screening-Zentren Greifswald und Szczecin (Stettin), das auf Dauer institutionalisiert werden soll.

Durch gemeinsame Planung, Finanzierung, Organisation und Umsetzung des Screenings soll dessen Qualität angehoben, das Spektrum der erfassten Erkrankungen erweitert und die Betreuung betroffener Kinder verbessert werden.

Das ehrgeizige Ziel: Auf diese Weise wird eine europaweit sichtbare Modellregion für zukunftsweisende Kooperationen im Neugeborenen-Screening geschaffen.

"EurSafety Health-net" in der deutsch-niederländischen Grenzregion

Viele grenzüberschreitende Kooperationen gibt es zum Beispiel auch im deutsch-niederländischen Grenzbereich. Mit Blick auf MRSA-Infektionen etwa wird im Projekt "EurSafety Health-net" ein Qualitätsverbund aus Kliniken, Arztpraxen, Gesundheitsämtern, Krankenkassen und anderen Beteiligten im Gesundheitswesen entstehen.

Projektleiter sind hier das Institut für Hygiene der Universität Münster und die Universität Twente. Das Ziel: Die Deutschen sollen von der holländischen Strategie lernen, wie Nosokomialinfektion vermieden werden können.

Bundesärztekammer begrüßt grenzüberschreitende Behandlung

Die Entscheidung des EU-Parlaments, die grenzüberschreitende Behandlung von Patienten innerhalb der EU-Staaten zu erleichtern, wird von der Bundesärztekammer begrüßt. "Patienten in Europa können endlich frei entscheiden, von welchem Arzt und in welchem Land sie sich behandeln lassen wollen", sagte BÄK-Vize Dr. Frank Ulrich Montgomery.

Da nur die Kosten zum Preis einer Behandlung im eigenen Land übernommen werden müssten, blieben die Kosten kontrollierbar, so der BÄK-Vize. Schon der Deutsche Ärztetag 2010 in Dresden habe sich dafür ausgesprochen, die Freizügigkeit von Patienten in der EU zu erleichtern.

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