Junge Beschäftigte klagen über Stress

BERLIN (dpa). Massenweise Überstunden, schlechte Bezahlung, unsichere Arbeitsplätze, zunehmender Stress: Viele junge Beschäftigte unter 35 klagen über die Belastungen am Arbeitsplatz.

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Das ergab eine aktuelle Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). "Wenn man es wirklich ernst meint mit der Fachkräftesicherung, von der immer die Rede ist, dann darf man die jungen Beschäftigten nicht verheizen", forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag in Berlin.

Sehrbrock sieht vor allem die Arbeitgeber am Zug, für bessere Bedingungen zu sorgen.

Unter vermehrtem Arbeitsdruck und Burn-out-Syndromen leiden längst nicht mehr allein Manager: Von diesen fühlen sich zwar 69 Prozent gestresst. Bei Hilfsarbeitern ist die Quote der Studie zufolge mit 67 Prozent aber nur unwesentlich geringer.

78 Prozent der Gestressten gaben an, mindestens einmal im Jahr trotz ernsthafter Erkrankung zur Arbeit gegangen zu sein, fast jeder Zweite (48 Prozent) immerhin zwei oder mehrmals.

Über Stress und Hetze bei der Arbeit beklagten sich hauptsächlich Beschäftigte im Gesundheitsbereich (67 Prozent) und im Baugewerbe (60 Prozent). In dieser Branche leiden auch die meisten Beschäftigten (65 Prozent) unter schwerer körperlicher Arbeit.

Viele junge Beschäftigte sind auch mit ihrer Einkommenssituation unzufrieden. 47 Prozent, also fast die Hälfte, beurteilen sie als negativ, das gilt vor allem für das Viertel der prekär Beschäftigten mit Einkommen unter 1500 Euro im Monat.

Lediglich die Hälfte der Befragten ist unbefristet beschäftigt und verdient mehr, nur etwa ein Drittel (37 Prozent) über 2000 Euro. In Minijobs arbeiten vor allem junge Frauen: Jede Zehnte - auch mit Berufsabschluss - hat mangels Alternativen eine solch geringfügige Beschäftigung.

Bei den Männern sind es nur vier Prozent. Generell haben sich die Probleme der jungen Beschäftigten seit der letzten Umfrage laut DGB nicht wesentlich verändert.

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