Kommentar

Großes Vertrauen in Ärzte

Julia FrischVon Julia Frisch Veröffentlicht:

Ob die Abgabe von Nahrungsergänzungsmitteln in der Praxis erlaubt ist, dazu bedarf es offenbar doch noch eines klärenden Wortes des Bundesgerichtshofs. Die Richter haben die gewerbliche Ernährungsberatung in der Praxis zwar für rechtlich unbedenklich erklärt - vorausgesetzt, sie findet außerhalb der Sprechstunden statt. Ob das Urteil allerdings auch auf die Abgabe von Produkten wie diätetische Lebensmittel übertragbar ist, das wird aus der Entscheidung leider nicht ganz deutlich.

Einiges spricht dafür. Denn in dem Rechtsstreit ging es um ein Ernährungsprogramm, das die Abgabe von Produkten durch Ärzte mit einschloss. Nur gibt es auch Medizinrechtler, die die bisherige Rechtslage beim Produktverkauf nicht von dem Urteil tangiert sehen.

Den BGH-Richtern ist zuzustimmen: Dass Ärzte gewerbliche Ernährungsberatung in der Praxis betreiben, macht sie nicht gleich zu geldgierigen Quacksalbern. Das sehen auch die meisten Patienten so. Dabei ist klar: Dieser Bonus wird aber nur so lange Bestand haben, wie Ärzte medizinisch sinnvolle Konzepte anbieten, die ihren Patienten nützen.

Lesen Sie dazu auch: Beim Produktverkauf ist letztes Wort nicht gesprochen Gewerbliche Ernährungsberatung darf nach der Sprechstunde in der Praxis stattfinden

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie Hausärzte Fortbildung jetzt „feiern“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen