Latexallergien sind seit zehn Jahren auf dem Rückzug

HAMBURG (di). Mitarbeiter in Gesundheitsberufen sind immer seltener von Latexallergien betroffen. Die Erkrankungsrate sank innerhalb von neun Jahren um 95 Prozent.

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Juckende Haut am ganzen Körper, Schwellungen, Fließschnupfen, Husten bis hin zu Atemnot und Asthma - diese Erfahrungen haben Mitarbeiter aus Gesundheitsberufen gemacht, die an einer Latexallergie leiden. Schuld ist der Puder an Latexhandschuhen, der beim An- und Ausziehen der Handschuhe aufgewirbelt und eingeatmet wird. Mit ihm gelangen Latexproteine in die Atemwege.

Ab Mitte der 80er Jahre nahmen Latexallergien bei Beschäftigten im Gesundheitswesen sprunghaft zu, nachdem sich das Tragen von Einweghandschuhen durchgesetzt hatte.

Nach Angaben der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in Hamburg erreichte die Erkrankungsrate 1998 ihren Höhepunkt - damals wurden der BGW 1262 Fälle wegen des Verdachts auf eine berufsbedingte Latexallergie gemeldet. Nach intensiver Aufklärung in Arztpraxen und Krankenhäusern sank diese Zahl kontinuierlich.

Im vergangenen Jahr lagen bei der BGW nur noch 70 Meldungen vor, dies entspricht einem Rückgang um 95 Prozent. Die Berufsgenossenschaft hatte in der Aufklärung auf die Verwendung von puderfreien Latexhandschuhen mit niedrigem Proteingehalt oder auf Handschuhe aus Ersatzmaterial hingewiesen.

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