Krebsgesellschaft zertifiziert rein belegärztlich geführtes Zentrum

Etwa 6000 Darmspiegelungen werden im Darmzentrum am Agaplesion Bethanien Krankenhaus in Frankfurt am Main jährlich vorgenommen. Dem von Belegärzten geführten Haus ist nun das Onkozert verliehen worden.

Von Pete Smith Veröffentlicht:
Privatdozent Ralf Grunewald (links) und Dr. Stephan Haaß, Leiter des Darmzentrums Bethanien.

Privatdozent Ralf Grunewald (links) und Dr. Stephan Haaß, Leiter des Darmzentrums Bethanien.

© smi

FRANKFURT/MAIN. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 70 000 Menschen neu an Darmkrebs, 30 000 sterben in Folge der Krankheit. Dabei ist Darmkrebs durch Vorsorge nicht nur vermeidbar, auch die Prognose bei erfolgter Erkrankung ist vergleichsweise sehr gut. Vorausgesetzt, die an Diagnose und Therapie beteiligten Spezialisten arbeiten eng zusammen.

Hier geht das Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt am Main neue Wege. An der zu den Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken zählenden Einrichtung haben sich drei Gemeinschaftspraxen, die bereits seit Jahren miteinander kooperieren, zusammengeschlossen, um die für eine Zertifizierung notwendigen Strukturen zu schaffen.

Nun ist das Darmzentrum am Agaplesion Bethanien Krankenhaus in Frankfurt als bundesweit erstes rein belegärztlich geführtes Darmzentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft mit dem "Onkozert" zertifiziert worden.

Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft erfolgte im Mai und ist für drei Jahre gültig.

Den Kern der Einrichtung bilden das Centrum Gastroenterologie von Dr. Stephan Haaß, die Onkologie Bethanien von Privatdozent Ralf Grunewald und das Chirurgische Zentrum von Dr. Arnd Schuler.

Die Ärzte werden unterstützt von Kooperationspartnern der Fachrichtungen Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie sowie Ernährungsberatung, Sozialdienst, Physiotherapie und Psychoonkologie. Bei Bedarf werden auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen vermittelt.

Für die Patienten biete das belegärztlich geführte Zentrum nur Vorteile, so Haaß, Leiter des Darmzentrums Bethanien. Beispielsweise garantiere man extrem kurze Wege vom ersten Gespräch über die mögliche Therapie bis hin zur Nachsorge. Darüber hinaus haben Patienten in der Regel immer mit denselben Ärzten zu tun. Und: Sie müssen die oft weit voneinander entfernt praktizierenden Ärzte nicht aufsuchen, sondern die Ärzte kommen zu ihnen.

"Wir sind froh, dass unser Zentrum so gut angenommen wird", sagt Haaß. Im vergangenen Jahr seien in seiner Praxis etwa 6000 Darmspiegelungen vorgenommen worden - "das ist enorm viel". Grunewald ergänzt, dass die Onkologie Bethanien 2009 insgesamt 4800 Patienten ambulant und 1400 stationär betreut hat. 75 Darmkrebspatienten seien im vergangenen Jahr am Darmzentrum operiert worden.

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