Ärzte und Apotheker suchen nach Kommunikationsfehlern
Ein Fehlermeldesystem soll Arzneimittelsicherheit an der Schnittstelle Apotheke-Hausarztpraxis verbessern helfen.
Veröffentlicht:FRANKFURT AM MAIN (eb). Die Schnittstelle Hausarztpraxis-Apotheke ist eine der möglichen Fehlerquellen im Medikationsprozess. Es sind vor allem Kommunikationsprobleme, die zu Verwechslungen, Dosierfehlern oder Mehrfachverschreibungen führen, teilt das Institut für Allgemeinmedizin an der Universität in Frankfurt am Main mit.
Seit vielen Jahren berichten Ärztinnen, Ärzte und Medizinische Fachangestellte bei www.jeder-fehler-zaehlt.de über kritische Ereignisse aus der Hausarztpraxis. Mit einer gemeinsamen Aktion der Berliner Apothekerkammer und des Frankfurter Berichts- und Lernsystems soll jetzt die Arzneimitteltherapiesicherheit dabei verbessert werden.
Ein Beispiel für einen möglichen Fehler an der Schnittstelle: Eine Patientin hat vom Facharzt das gleiche Medikament verschrieben bekommen wie von ihrer Hausärztin - glücklicherweise fällt es auf, sie hätte es sonst doppelt eingenommen. Das Wissen über Fehlerquellen und die Entstehung von Fehlern helfe, um diese in der Hausarztpraxis und Apotheke zu vermeiden, so das Institut.
Berichte werden analysiert und kommentiert
Von Mitte Mai bis Mitte Juli können Hausärzte und Medizinische Fachangestellte, Apotheker, Apotheker-Assistentinnen und pharmazeutisch-technische Assistentinnen bei www.jeder-fehler-zaehlt.de kritische Ereignisse aus ihren jeweiligen Bereichen berichten. Es sollen aber auch gute Lösungen erfasst werden: Was genau haben die Praxen und Apotheken schon unternommen, um Fehler zu vermeiden, wie sind ihre Erfahrungen damit?
Die Mitarbeiter des Berichts- und Lernsystems analysieren und kommentieren die Berichte. Wie gewohnt können alle Nutzer des Systems die Berichte ebenfalls kommentieren. Am Ende der Aktion werden Berichte und Kommentare ausgewertet und als Tipps zur Fehlervermeidung auf den Seiten von www.jeder-fehler-zaehlt.de veröffentlicht.