Angehende Kinderärzte

Nur wenige träumen von eigener Praxis

Eine Umfrage des Kinder- und Jugendärzteverbandes zeigt: Mehr als zwei Drittel der künftigen Pädiater wollen als angestellte Ärzte arbeiten.

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BAD ORB (ras). Nur noch zehn Prozent der Kinder- und Jugendärzte in Weiterbildung sind willens, künftig noch den Sprung in die Niederlassung zu wagen.

Rund zwei Drittel bevorzugen dagegen eine Anstellung in einer Gemeinschaftspraxis, Praxisgemeinschaft oder einem Medizinischen Versorgungszentrum.

Das zeigt eine Befragung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter 262 Weiterbildungsassistenten, die BVKJ Vizepräsident Professor Ronald Schmid beim 40. Herbstkongress in Bad Orb vorgestellt hat.

82 Prozent der Befragten waren Frauen. Für Schmid ein Zeichen, dass sich das Anforderungsprofil für pädiatrische Tätigkeiten künftig massiv verändern muss.

So gaben zum Beispiel 93 Prozent der Befragten an, eine Familie gründen und die Erziehung der Kinder mit dem Beruf in Einklang bringen zu wollen.

Zwei von drei wollen nicht Vollzeit arbeiten

Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer wollen zudem nicht Vollzeit arbeiten. Rund 80 Prozent würden ein Angestelltenverhältnis der Selbstständigkeit vorziehen. Auch bei einer ambulanten Tätigkeit.

Ein Grund für diesen Trend sieht Berufsverbandspräsident Dr. Wolfram Hartmann auch darin, dass die Niederlassung "von uns Ärzten schlecht geredet wird". Ständig sei von zermürbenden Konkurrenzkämpfen, untragbaren finanziellen Risiken und fehlenden Freizeitmöglichkeiten die Rede.

Die durchaus vorhandenen Vorteile einer Niederlassung in eigener Praxis würden dagegen weitgehend ausgeblendet. Dies führe bei jungen Ärztinnen offenbar zu "hanebüchenen Vorstellungen, wie es in der Praxis so läuft".

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