Mannheim

Ex-Chef der Augenklinik reicht Klage ein

Klinikleitung und der frühere Chefarzt treffen sich Ende des Monats vor Gericht.

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MANNHEIM. Gegen seine Entlassung hat der Mannheimer Direktor der Uni-Augenklinik, Professor Jost B. Jonas, jetzt fristgerecht Kündigungsklage eingereicht. Bereits am 22. November soll der Gütetermin vor dem Arbeitsgericht in Mannheim stattfinden.

Ein "tiefgreifend gestörtes Vertrauensverhältnis" zwischen der Mannheimer Klinikumleitung und dem Chefarzt hatte dazu geführt, dass Professor Jonas mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden war.

Seine Tätigkeit als Lehrstuhlinhaber der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg blieb davon unberührt.

Das Gericht wird sich jetzt also auch mit der schwierigen Frage zu beschäftigen haben, ob es möglich ist, dass Fakultät und Klinikum in enger Kooperation einen Lehrstuhlinhaber und Chefarzt berufen, aber nur einer der Partner eine Kündigung ausspricht.

Jonas angesehen

Die Kündigung des 54-Jährigen hatte für Aufsehen gesorgt. Jonas genießt als Mediziner einen sehr guten Ruf.

Das Klinikum hatte betont, dass "es keine Zusammenhänge zwischen der Qualität der medizinischen Versorgung und der Personalentscheidung" gäbe.

In diesem Zusammenhang scheint eine Selbstanzeige von Jonas eine Rolle zu spielen, mit der er erreichen wollte, dass sich die Staatsanwaltschaft mit den Verteilungsmodalitäten von Mitteln für die Krankenversorgung einerseits und für Forschung und Lehre andererseits beschäftigt.

Jonas soll hier dem Klinikum vorgeworfen haben, die Vereinbarung mit der Medizinischen Fakultät Mannheim der Uni Heidelberg zum eigenen finanziellen Vorteil zu nutzen - was für Forschungsprojekte massive Nachteile bringe. (mm)

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