Anklage

Mordfantasien per WhatsApp geteilt

In Rheinland-Pfalz müssen sich drei ehemalige Mitarbeiter eines Pflegeheims vor Gericht verantworten. Ihnen wird Mord zur Last gelegt.

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FRANKENTHAL. Im Prozess um mutmaßliche Morde in einem Pflegeheim in Rheinland-Pfalz hat eine Angeklagte bestritten, ihren Kollegen bei einer Tat angetrieben zu haben. Die 27-jährige Pflegerin räumte am Dienstag vor dem Landgericht Frankenthal zwar ein, dass der 24-Jährige sie in der Nacht auf den 30. Dezember 2015 per WhatsApp-Nachrichten darüber auf dem Laufenden hielt, dass er einer Seniorin in Tötungsabsicht Insulin spritzte. Sie habe aber nicht geglaubt, dass er seine Ankündigungen wirklich in die Tat umsetze. "Ich habe ihn nicht für voll genommen", erklärte sie.

Die drei ehemaligen Mitarbeiter eines Seniorenheims in Lambrecht sind wegen Mordes angeklagt. Ein 48-Jähriger hatte die Taten beim Prozessauftakt bestritten, der 24-Jährige hatte sie bei den Ermittlungen gestanden. Die dritte Angeklagte bestätigte nun, dass die Mitarbeiter in einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe eine "makabre" Sprache und Mordfantasien gepflegt hätten.

Laut Anklage feuerte die Pflegerin den 24-jährigen Kollegen von zu Hause aus an und schlug ihm vor, die 85-jährige Bewohnerin mit einem Kissen zu ersticken, als diese trotz des verabreichten Insulins nicht starb. Dass sie so etwas geschrieben habe, könne sie sich nicht mehr erklären, sagte sie Angeklagte nun.

Neben dem Mord an der 85-Jährigen wird den beiden Männern eine weitere Tötung vorgeworfen, an der die Frau nicht beteiligt gewesen sein soll. (dpa)

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