Recht

Colonia-Dignidad-Arzt bestreitet Sozialbetrug

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KREFELD. Der in Krefeld lebende einstige Arzt der umstrittenen Sekte Colonia Dignidad, Hartmut Hopp, wehrt sich gegen Sozialbetrugsvorwürfe. Er soll den Behörden verschwiegen haben, dass ihm ein Grundstück im Wert von etwa einer Million Euro in Chile gehört.

Die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen entsprächen nicht den Tatsachen, ließ Hopp mitteilen. Das ARD-Magazin "Fakt" hatte berichtet, dass Hopp bei seinem Antrag auf Grundsicherung das über 10.000 Hektar große Grundstück in Chile nicht als Eigentum angegeben habe. Dem Magazin lägen Grundbuchauszüge und Sozialanträge vor.

"Die von mir im September 2011 vor dem Sozialamt Krefeld geleisteten Erklärungen entsprechen der Wahrheit", erklärte Hopp dagegen. Der erwähnte Besitz sei 1997 bis zum heutigen Datum von der chilenischen Justiz beschlagnahmt worden, um Schadensersatzansprüche Dritter zu gewährleisten. "Die Krefelder Behörde ist darüber von mir nachweislich erschöpfend unterrichtet worden."

Hopp war 2011 in Chile wegen Beihilfe zu sexuellem Kindesmissbrauch in 16 Fällen verurteilt worden. Bevor seine Strafe rechtskräftig wurde, floh er nach Deutschland. Der Fall spielt in der berüchtigten Deutschen-Siedlung rund 350 Kilometer südlich von Santiago de Chile. Hopp soll die rechte Hand des "Colonia Dignidad"-Gründers Paul Schäfer gewesen sein.

Die Stadt Krefeld sah sich aus rechtlichen Gründen daran gehindert, zu dem Fall Stellung zu nehmen. Sozialdaten unterlägen einem besonders hohen Schutz. Ein Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft kündigte an, den Medienbericht auf die Frage hin zu prüfen, ob der Anfangsverdacht des Betruges vorliege. (dpa)

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