Falsche Atteste?

Staatsanwalt ermittelt gegen 100 Studenten

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STUTTGART. Ein Jahr nach den massenhaften Krankmeldungen an der Stuttgarter Universität Hohenheim ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart jetzt gegen etwa 100 Studenten. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Die Studenten stehen im Verdacht, zu Unrecht ausgestellte Atteste benutzt zu haben. Ihnen droht demnach eine Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Haft.

Der Fall kam ins Rollen, nachdem im Mai vergangenen Jahres etliche Studenten nahezu gleichlautende Krankschreibungen vom selben Arzt vorgelegt hatten, um nicht an einer Klausur teilnehmen zu müssen. Der Arzt wird verdächtigt, falsche Atteste ausgestellt zu haben.

Seit Juli 2018 ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen ihn. Es bestehe der Verdacht, dass er möglicherweise 145 falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben könnte, so die Staatsanwaltschaft.

Die Zahl sei deshalb so hoch, da manche Studenten mehrere Atteste von ihm erhalten hätten. Ob er dafür bezahlt worden sei, sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Für jedes womöglich ausgestellte Attest droht dem Arzt eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen oder bis zu zwei Jahren Haft. (dpa)

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