Arzneimittelpolitik

BAH fordert Switch mit Produktschutz

Der Pharmaverband BAH hält das Prozedere zur Entlassung aus der Verschreibungspflicht („OTC-Switch“) für überholt.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), der besonders viele Anbieter rezeptfreier Medikamente zu seinen Mitgliedern zählt, fordert eine Neuordnung des OTC-Switches.

Die Entlassung aus der Verschreibungspflicht solle mittels eines jederzeit möglichen Antragsverfahrens erfolgen, ähnlich wie bei einer Zulassung, heißt es in einer Mitteilung anlässlich einer Verbandskonferenz am Dienstag in Berlin.

Zugleich müsse es für die OTC-Produktversionen antragstellender Unternehmen auch einen Unterlagenschutz geben. Was gegenwärtig nicht der Fall ist.

Derzeit können Hersteller nur zweimal im Jahr die Entlassung eines Wirkstoffs aus der Verschreibungspflicht beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragen. „Nach Antragstellung“ würden sie „nicht mehr am Entscheidungsprozess beteiligt“. Zudem sei die Verfahrensdauer über die Jahre „signifikant gestiegen“, moniert BAH- Geschäftsführer Dr. Elmar Kroth, BAH-Geschäftsführer Wissenschaft.

Und: Wettbewerber müssten in dem allein wirkstoffbezogenen Verfahren nur die behördliche Entlassung aus der Rezeptpflicht abwarten, um dann „ohne jeglichen Aufwand zeitgleich mit dem Antragsteller“ eigene OTC-Produkte in den Markt bringen zu können.

Das seit 1978 eingeübte Switch-Verfahren sei „zu kompliziert, intransparent und unberechenbar“, so das BAH-Fazit. „Es ist nicht mehr zeitgemäß und sollte modernisiert werden.“ (cw)

Mehr zum Thema

Leitartikel zu Geheimpreisen für neue Arzneimittel

Kosten und Nutzen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen