Google Health: Altruismus oder Datenhandel?

Bei Google können Patienten Web-Krankenakten führen - Service oder Datenausverkauf?

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Wer auch immer Google-Dienste nutzt, hinterlässt Daten.

Wer auch immer Google-Dienste nutzt, hinterlässt Daten.

© Foto: dpa

Es ist nicht nur die allgemeine Datensammelwut von Google, die Datenschützern arge Kopfschmerzen bereitet. Sorgen bereitet vor allem der Vorstoß des Internet-Giganten in den Gesundheitsmarkt.

Dabei begnügt sich Google längst nicht mehr mit dem Angebot, Gesundheitsinfos über die Suchmaschine oder den Arzt um die Ecke schnell zu finden. Im Sommer wurde in den USA die digitale Krankenakte Google Health freigeschaltet. Wie berichtet, können Internetnutzer in dieser Akte persönliche Gesundheitsdaten speichern, von Arzneimitteldaten bis hin zum ärztlichen Befund.

Und die Nutzer müssen ihre Daten nicht einmal selbst eintippen. Sie können Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken bitten, die Daten direkt in die Akte einzuspeisen. Dazu müssen die Leistungserbringer allerdings eine Partnerschaft mit Google Health eingehen. Gespeichert werden die Daten auf den Google-Servern.

Sicher, Anbieter von Gesundheitsakten für Patienten gibt es auch in Deutschland, etwa das Produkt Life Sensor der InterComponentWare AG. Was aber Angst macht, ist die Menge an Daten, die Google aufgrund seiner Bekanntheit auf den Servern liegen haben könnte. Und dass Datenschutzbestimmungen aus kommerziellen Gründen missachtet werden könnten. Denn der Service ist für die Nutzer kostenlos.

Zudem sollen Google-Sprecher bereits angedeutet haben, dass es vorstellbar sei, dass anonyme Patientendaten weiterverkauft werden.

Lesen Sie dazu auch: Google - von der Garagenklitsche zum riesigen Datenmoloch

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