Hanseaten in Nahost gefragte Berater

HAMBURG (di). Geschäfte im arabischen Raum können sich für deutsche Unikliniken lohnen: Für das Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (UKE) ist der Nahe Osten nach Russland zum zweitwichtigsten Auslandsmarkt geworden.

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Das UKE hat für seine Auslandsaktivitäten vor zwei Jahren die Tochterfirma UKE Consult und Management GmbH (UCM) gegründet. Mittlerweile erwirtschaftet die Tochter rund 5,5 Millionen Euro Jahresumsatz.

Dies entspricht derzeit zwar nur einem Prozent des gesamten UKE-Jahresvolumens - ist aber dennoch lohnenswert: "Wir reden hier ausschließlich über Selbstzahlerleistungen, bei denen nichts budgetiert wird", sagte UCM-Geschäftsführer Dr. Mathias Goyen.

Im Vorfeld des heute beginnenden 3. Deutsch-arabischen Gesundheitsforums in Hamburg bekräftigte er das Interesse seines Unternehmens, die Beziehungen in den Nahen Osten zu intensivieren: "Wir möchten und können das ausbauen." Derzeit werden jährlich rund 500 Patienten aus dem arabischen Raum im UKE behandelt. Damit stellen sie nach Russland das zweitgrößte ausländische Patientenkontingent. Gestiegen ist die Nachfrage, seit sich arabische Patienten nach den Terroranschlägen in New York seltener in den USA behandeln lassen. Zu den wichtigsten deutschen Mitbewerbern zählen laut Goyen München und Heidelberg, europaweit Genf und London.

Die UCM hat zwar nur sechs fest angestellte Mitarbeiter, kann bei Bedarf aber auf jeden Beschäftigten des Mutterhauses gegen Honorar zugreifen. Laut Goyen sind solche befristeten Tätigkeiten, die zum Teil in fernen Ländern abzuleisten sind, besonders unter den Ärzten beliebt.

Die Patientenbehandlung ist aber nur ein Geschäftsbereich, über den das Unternehmen oftmals weitere Kontakte in die Zielländer knüpft. Das Spektrum reicht von der Beratung über das Management von Gesundheitsprojekten bis zur Unterstützung in der Kliniklogistik.

So erstellt das UCM Untersuchungen für Investoren, die im Ausland Gesundheitsprojekte planen. Dies geschieht derzeit in Dubai, wo ein Präventionszentrum entstehen soll. In Kuwait ist die UCM an der Planung und am Aufbau einer Klinik beteiligt. Im Jemen wirken UCM-Berater beim Aufbau eines Polizeikrankenhauses mit.

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