Verbraucherschützer: Raus aus offenen Immobilienfonds!

FRANKFURT AM MAIN (hai). Verbraucherschützer raten Anlegern zur Flucht aus offenen Immobilienfonds, nachdem bereits drei der elf im Oktober eingefrorenen Investmentvehikel die für Ende Januar geplante Wiedereröffnung verschoben haben.

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"Die Krise an den Immobilienmärkten lastet auf den Fonds", sagt Arno Gottschalk, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bremen. Weltweit sind die Immobilienpreise durch die Finanzkrise deutlich gefallen. Sparer sollten ihr Geld aus den noch geöffneten Fonds abziehen, rät Gottschalk. "Durch Abwertungen drohen deutliche Kursrückgänge bei den Anteilsscheinen."

Über 300 000 Sparern fehlt der Zugriff auf ihre Einlagen

Nach Credit Suisse und Morgan Stanley hat gestern auch TMW Pramerica entschieden, ihren offenen Fonds für weitere neun Monate geschlossen zu halten. Damit sei die Wahrscheinlichkeit gesunken, dass einer der übrigen acht eingefrorenen Fonds wieder geöffnet werde, sagt Beatrix Boutonnet vom Branchendienst Fondstelegramm.de. "Vermutlich würden die Anleger sofort Kasse machen, so dass der Fonds binnen Stunden wieder schließen müsste." Mehr als 300 000 Sparer haben derzeit keinen Zugriff auf ihre Einlagen im Gesamtwert von mehr als 34 Milliarden Euro.

Die elf Fonds waren Ende Oktober nach hohen Mittelabflüssen mangels Liquidität gesperrt worden. Walter Klug, Chefmanager des P2 Value-Fonds von Morgan Stanley, sieht derzeit keine Möglichkeit, Immobilien zu einem "fairen Veräußerungserlös" zu verkaufen, um frische Liquidität zu gewinnen. Dies deute darauf hin, dass die Buchwerte der Fondsimmobilien reduziert werden müssten, sagt Gottschalk.

Es drohen deutliche Kursabschläge

"Dann drohen bei allen Fonds deutliche Kursabschläge." Anleger sollten deshalb ihr Kapital abziehen. Gottschalk: "Festgeldanlagen bieten derzeit noch Renditen von bis zu fünf Prozent."

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