Das Erfolgsrezept von Novartis: Innovation statt Akquisition

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Auch 2009 setzt Novartis auf Forschung,

Auch 2009 setzt Novartis auf Forschung,

© Foto: Novartis

Trotz Finanzkrise verbucht Novartis für 2008 einen Milliardengewinn / Zehn neue Zulassungen in den USA, Europa und Japan

KÖLN (iss). Die gute Entwicklung der Pipeline lässt den Schweizer Pharmakonzern Novartis zuversichtlich in die Zukunft blicken. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA mehr Zulassungen für neue Wirkstoffe erhalten als jedes andere, sagte Vorstandschef Dr. Daniel Vasella bei der Vorstellung der Jahresergebnisse 2008. "Das zeigt, dass das, was wir getan haben, nicht falsch war."

Das Vorantreiben von Innovationen ist Teil der Strategie, mit der Novartis auch in den kommenden Jahren nachhaltiges Wachstum erzielen will. Dabei setze die Gruppe auf die eigene Kraft und nicht auf Akquisitionen, betonte Vasella. "Wir können durch Übernahmen nicht kompensieren, was wir selbst nicht hinbekommen", sagte er. "Wir müssen selbst innovativ sein."

Im Jahr 2008 habe Novartis für zentrale Produkte in den USA, Europa und Japan 14 Zulassungsanträge eingereicht und zehn Zulassungen erhalten, sagte Vorstand Jörg Reinhardt. "Mehr als 25 Prozent unserer frühen Pipeline sind Biologicals."

Einige künftige Blockbuster hätten sich gut entwickelt, berichtete er. So sei Afinitor® (Everolimus) für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs nach hervorragenden Ergebnissen in der Phase III Mitte des Jahres in den USA und Europa zur Zulassung eingereicht worden. Weitere Phase III-Programme seien 2009 geplant. Gute Fortschritte gebe es auch bei QAB149 (Indacaterol), einem Bronchodilatator für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und FTY720 (Fingolimod) für die Indikation Multiple Sklerose.

Im Jahr 2009 werde Novartis daran weiterarbeiten, das Portfolio zu verjüngen, sagte Reinhardt. Als weitere wichtige Ziele nannte er starkes Wachstum in den USA, die kontinuierliche Expansion in aufstrebenden Ländern wie China, Russland und Türkei sowie eine weitere Steigerung der Produktivität.

"Auch wir haben durch die Finanzkrise gelitten, aber wir haben weniger gelitten als andere." Daniel Vasella Vorstandsvorsitzender Novartis

"Auch wir haben durch die Finanzkrise gelitten, aber wir haben weniger gelitten als andere." Daniel Vasella Vorstandsvorsitzender Novartis

© Foto: dpa

Im vergangenen Jahr hat Novartis eine Steigerung des Nettoumsatzes um 8,9 Prozent auf 41,5 Milliarden US-Dollar (rund 31,4 Milliarden Euro) verbucht (wir berichteten kurz). Davon stammten 26,3 Milliarden US-Dollar (rund 19,9 Milliarden Euro) aus dem Pharma-Bereich (plus 9,6 Prozent) und 1,8 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) von Impfstoffen und Diagnostika (plus 21,1 Prozent). Die Generika, die Novartis unter der Marke Sandoz führt, trugen 7,6 Milliarden US-Dollar (rund 5,7 Milliarden Euro) bei (plus 5,4 Prozent) und Consumer Health 5,8 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro), ein Plus von 7,1 Prozent.

Für 2008 will Novartis das zwölfte Mal in Folge seit der Gründung 1996 eine erhöhte Dividende zahlen. Sie soll genau zwei Schweizer Franken pro Aktie betragen, nach 1,60 Franken im Jahr zuvor.

Natürlich sei die Finanzkrise nicht spurlos an der Novartis-Aktie vorbeigegangen, sagte Konzernchef Vasella. Die Aktie ist im Jahr 2008 um 15 Prozent gefallen. "Wir haben gelitten, aber wir haben weniger gelitten als andere."

Auch wir haben durch die Finanzkrise gelitten, aber wir haben weniger gelitten als andere.

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