Premiere für Antidiabetikum in Deutschland

FRANKFURT AM MAIN (de). Noch im dritten Quartal dieses Jahres erwarten die beiden Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb und AstraZeneca die Zulassung für ihr gemeinsames Antidiabetikum Saxagliptin, das unter dem Namen Onglyza® in Deutschland als erstem Land auf den Markt kommen soll.

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Der Ausschuss für Arzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA hatte Ende Juni bereits eine positive Stellungnahme abgegeben. Beide pharmazeutische Unternehmen haben Anfang 2008 eine neuartige Partnerschaft im Bereich Diabetes vereinbart, die nach Worten von Han Steutel, Geschäftsführer Bristol-Myers Squibb (BMS) Deutschland, noch bis zum Jahr 2022 fortgesetzt werden soll (wir berichteten). Auftakt der weltweiten Kooperation ist die Markteinführung von Saxagliptin zur oralen Behandlung des Typ 2 Diabetes bei Erwachsenen. Mit dem Wirkstoff Dapaglifozin befindet sich derzeit eine weitere Substanz in der klinischen Erprobung, die eine neue Wirkstoffklasse in der Diabetestherapie darstellt und für die 2012 die Zulassung erwartet wird.

Die Co-Promotion sei auf Augenhöhe erfolgt, bekräftigte Henning Wrogemann, Geschäftsführer AstraZeneca Deutschland. Die bei BMS angefallenen Forschungs- und Entwicklungskosten habe man sich geteilt, gleiches gelte für die anstehenden Vertriebs- und Marketingkosten. Während BMS die klinische Erprobung für Saxagliptin durchführte, übernimmt AstraZeneca dies für den zweiten Wirkstoff Dapaglifozin.

In der langfristig vereinbarten Kooperation sehen beide Geschäftsführer im Vergleich zum Alleingang eine bessere Chance, sich in dem Diabetes-Markt durchzusetzen. "Wir wollen Marktführer werden", stellte Wrogemann dazu fest.

Analysten schätzen den weltweit erreichbaren Umsatz mit Saxagliptin auf 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar. Und die Zahl der Diabetiker wird deutlich weiter ansteigen - von jetzt etwa 246 Millionen auf 380 Millionen im Jahr 2025. In Deutschland wurden 2004 5,7 Millionen Diabetiker ausgewiesen, die Dunkelziffer liegt bei sieben bis acht Millionen Menschen. Bis 2025 wird mit einer Zunahme um 50 Prozent gerechnet.

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