Zwei große Pharmakonzerne bündeln ihre Kräfte im Bereich HIV und Aids in einem gemeinsamen Unternehmen, um so effektiver und effizienter zu agieren.

MÜNCHEN (sto). Die beiden Pharma-Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) und Pfizer führen ihre Aktivitäten im Bereich HIV und Aids in einer neuen Firma mit dem Namen ViiV Healthcare zusammen (wir berichteten kurz). Das Ziel: Das ausschließlich auf HIV spezialisierte Unternehmen soll weltweit schneller als die großen Konzerne auf die Bedürfnisse von Patienten reagieren. "Wir denken den ganzen Tag nur an HIV", sagte der Geschäftsführer der ViiV Healthcare GmbH, Daniel Breitenstein, in München bei der Pressekonferenz zum Start der Kooperation.

Die Zentrale des Unternehmens, das weltweit etwa 500 Mitarbeiter in 16 lokalen Niederlassungen beschäftigt, ist in London, die medizinische Zentrale befindet sich in den USA. In Deutschland beschäftigt ViiV Healthcare am Standort München derzeit 27 Mitarbeiter.

GSK besitzt 85 Prozent der Unternehmensanteile von ViiV Healthcare, Pfizer 15 Prozent. Das entspreche dem Wert der derzeit auf dem Markt befindlichen Produkte und könne sich im Laufe der Zeit noch verändern, erläuterte Breitenstein. ViiV Healthcare ist derzeit mit zehn Medikamenten auf dem Markt, darunter auch Kivexa® von GSK und Celsentri® von Pfizer.

Der Gesamtumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 1,8 Milliarden Euro. In der Entwicklung befinden sich derzeit sieben neue Substanzen, davon fünf in der Phase II. Weltweit beinhalte das Portfolio von ViiV Healthcare insgesamt 14 Einzelsubstanzen.

Forschung und Entwicklung sollen sowohl innerhalb des neuen Unternehmens als auch in Kooperation mit externen Partnern erfolgen. Dazu hat ViiV Healthcare eine Forschungsallianz mit GSK und Pfizer geschlossen, um so die Entwicklung neuer Medikamente zu steuern.

Dementsprechend hat ViiV Healthcare auch das Erstzugriffsrecht auf neue Therapien, die bei GSK und Pfizer für diesen Bereich entwickelt werden.ViiV Healthcare ist nach eigenen Angaben derzeit mit einem Marktanteil von 19 Prozent die Nummer zwei im Markt für Aids-Medikamente. Ziel sei es, den Marktführer Gilead mit zwei neuen Medikamenten ab dem Jahr 2013 zu überholen, erklärte Breitenstein.

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