Pfizer: Gute Zahlen dank Wyeth

Kostensenkungen, mehr Effizienz und die Übernahme von Wyeth haben dem weltgrößten Pharmakonzern Pfizer Ende 2009 ein kräftiges Umsatzplus beschert.

Von Christiane Kern Veröffentlicht:

NEW YORK. Das letzte Quartal 2009 hat den Jahresumsatz von Pfizer kräftig beflügelt: Von Oktober bis Dezember hat der Konzern seinen Umsatz um 34 Prozent auf 16,5 Milliarden US-Dollar (11,8 Milliarden Euro) gesteigert. Der Überschuss erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 188 Prozent auf 767 Millionen US-Dollar (549 Millionen Euro). Allerdings wurde das Ergebnis von 2008 durch die Zahlung von 2,3 Milliarden US-Dollar (1,6 Milliarden Euro) gedrückt, die Pfizer aus einem Vergleich im Zusammenhang mit der Vermarktung des Antirheumatikums Bextra® (Valdecoxib) leisten musste.

Seit dem 15. Oktober fließt Wyeth in die Ergebnisrechnung von Pfizer mit ein. Im Zuge der Akquisition, mit der der Konzern auch zu einem führenden Biotech-Unternehmen wurde, hat die Gesellschaft ihre Geschäftsbereiche geteilt: Biopharmaceutical Business und Diversified Business. Für das Biopharmaceutical Business wird ein Umsatz von 14,6 Milliarden US-Dollar ausgewiesen, ein Zuwachs von 30 Prozent. Zu dem Bereich zählen Emerging Markets, Established Products, Oncology, Primary Care und Speciality Care sowie Impfstoffe.

Umsatzstärkstes Medikament war der Lipidsenker Lipitor®, der in Deutschland unter der Bezeichnung Sortis® (Atorvastatin) auf dem Markt ist, mit knapp 3,2 Milliarden US-Dollar (plus 1 Prozent). Mit dem Antikonvulsivum Lyrica® (Pregabalin) wurden 820 Millionen US-Dollar (plus 17 Prozent) umgesetzt. Der Entzündungshemmer Celebrex® (Celecoxib) brachte es auf 669 Millionen US-Dollar (plus 1 Prozent). Einen Rückgang um 10 Prozent auf 486 Millionen US-Dollar verbuchte Norvasc® (Amlodipin).

Im Diversified Business mit den Bereichen Animal Health, Capsugel, Consumer Healthcare und Nutrition wurden im Schlussquartal 2009 insgesamt 1,8 Milliarden US-Dollar (plus 73 Prozent) umgesetzt. Auf die Tiergesundheit entfielen davon 901 Millionen US-Dollar (plus 15 Prozent), auf die von Wyeth hinzugewonnene Sparte Consumer Healthcare 494 Millionen US-Dollar. Der Kapselhersteller Capsugel trug 223 Millionen US-Dollar (plus 10 Prozent) und der Geschäftsbereich Nutrition 191 Millionen US-Dollar bei. Für das Gesamtjahr kann Pfizer mit einem Überschuss von 8,1 Milliarden US-Dollar aufwarten (plus 7 Prozent). Der Umsatz stiegt auf 50 Milliarden US-Dollar (plus 4 Prozent).

Der Pharmamulti peilt für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von 67 bis 69 Milliarden US-Dollar an. Das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten wird bei 2,10 bis 2,20 US-Dollar gesehen. Für 2012 rechnet Pfizer mit einem Umsatzrückgang auf 66 bis 68,5 Milliarden US-Dollar, da die Patente einiger wichtiger Präparate auslaufen. So erlischt etwa 2011 der US-Patentschutz des Blockbusters Atorvastatin.

Pipeline von Pfizer ist gut gefüllt

Seit der Übernahme von Wyeth hat Pfizer 133 Programme in seiner Pipeline. Vor allem die Entwicklung von Vakzinen, Biologicals und Arzneien gegen Volkskrankheiten schreite deutlich voran, teilte Pfizer bereits Ende Januar mit. Allein in der Onkologie arbeitet das Unternehmen an 30 Wirkstoffen. Gegen Alzheimer forscht Pfizer an zehn Wirkstoffen, gegen Schmerzen an acht und gegen entzündliche Erkrankungen an elf Stoffen.

Potenzial verspricht sich das Unternehmen auch von den sechs Vakzinen und den 27 Biologicals, an denen geforscht wird. Etliche Kandidaten der Pipeline befinden sich bereits in der dritten und entscheidenden Phase der Entwicklung. (nös)

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