Berlin ist attraktiv für die Gesundheitswirtschaft

Die deutsche Hauptstadt bietet Pharma-Unternehmen gute Kooperationsmöglichkeiten mit der Forschung.

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In Berlin bestehen gute Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forschung und Industrie.

In Berlin bestehen gute Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forschung und Industrie.

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BERLIN (inh). Berlin hat einen deutlichen Trendwechsel in der ökonomischen Entwicklung vollzogen. Das betrifft auch den Bereich der Gesundheitswirtschaft. Die Attraktivität der Hauptstadt für junge, gut ausgebildete Leute, eine große Zahl kleinerer und mittlerer Unternehmen, immer mehr zuziehende Pharmafirmen sowie große unbebaute Flächen zählen zu den größten Vorteilen des Standorts Berlin- nicht zuletzt im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Verbesserungsmöglichkeiten sehen Vertreter aus Pharma-Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft dennoch: bei der Zusammenarbeit zwischen Grundlagen- und Anwendungsforschung sowie bei den politischen Entscheidungen auf Bundesebene. Das war das Fazit einer Diskussionsveranstaltung des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) in Berlin.

"Der Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft ist überall schwierig", sagt Dr. Kurt Geppert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Das riesige Forschungs-, Entwicklungs-, und Wissenschaftspotenzial Berlins umzusetzen in konkrete Produkte, müsse jedoch ein Hauptziel aller Akteure sein, so Geppert. Nur so könnten Arbeitsplätze vor allem in der Produktion geschaffen werden. "Das ist auf lange Sicht das Erfolgskriterium", so Geppert.

Zu einem solchen Transfer gehören nach Ansicht von Dr. Heinz Riederer vor allem Kooperationen zwischen Unternehmen und Universitäten. Diese hätten jedoch in der Gesellschaft noch lange nicht die nötige Akzeptanz erreicht. "Das ist ein eklatantes Problem in Deutschland", kritisiert der vfa-Landesbeauftragte und Mitglied der Geschäftsführung bei dem Pharma-Unternehmen Sanofi-Aventis. Besonders die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und forschenden Pharma-Unternehmen habe noch immer ein sehr schlechtes Image.

Auch den Zwangsrabatt auf Medikamente kritisierten die Teilnehmer der Podiumsdiskussion. "Da hat die neue Regierung Maßnahmen ergriffen, die wir nicht für die bestmöglichen halten", so Riederer. Es gebe überhaupt keinen Zweifel daran, dass auch die pharmazeutische Industrie ihren Beitrag zur Stabilisierung des Gesundheitssystems leisten müsse.

Bei dem Zwangsrabatt handele es sich jedoch um eine kurzfristige und kurzsichtige Maßnahme. Stattdessen hätte die Regierung auf mehr Wettbewerb und weniger Regulierung setzen sollen. "Das wäre mutiger und nachhaltiger gewesen", postuliert Riederer. Im Großen und Ganzen zeigten sich die Diskussionsteilnehmer jedoch zuversichtlich. "Berlin hat die Entscheidung getroffen, auf den Sektor Gesundheitswirtschaft zu setzen. Das war eine kluge Entscheidung", meint Riederer. Allerdings werde es noch einige Zeit brauchen, bis im Zuge dessen viele Arbeitsplätze entstanden sind.

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