Vorhang auf für die MedTech-Zulieferer

Vom optischen Sensorchip bis zu intelligenten Telemonitoring-Systemen - zwischen dem 17. und 19. November können Besucher auf der Compamed, die parallel zur Medica stattfindet, das breite Themenspektrum aus der Welt der Zuliefererbranche begutachten.

Von Stefan Holler Veröffentlicht:
Das Compamed-Logo weist Messebesuchern den Weg in die Hallen 8a und 8b.

Das Compamed-Logo weist Messebesuchern den Weg in die Hallen 8a und 8b.

© Rene Tillmann / Messe Düsseldorf

DÜSSELDORF. Zu Beginn der Medizintechnik-Zulieferermesse Compamed verweist Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, auf das "sehr gute Anmeldeergebnis". Mehr als 500 Aussteller aus rund 25 Ländern haben sich für die Compamed in diesem Jahr registriert.

Der Fachverband für Mikrotechnik (IVAM) präsentiert auf seinem Gemeinschaftsstand mit 38 Instituten und Firmen in Halle 8a wieder den Produktmarkt "High-tech for Medical Devices". Darin spiegelt sich eine große Bandbreite von innovationen aus der Mikro- und Nanotechnologie wider, die von Kunststoff- und Keramikkomponenten über die Oberflächen- und Materialanalyse bis hin zu medizinischen Implantaten reicht.

Neue Entwicklungen gibt es unter anderem in der medizinischen Sensorik. So präsentiert das CIS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik Erfurt (Halle 8a, H29) mit seinen Partnern Audia Akustik aus Sömmerda und dem Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen ein Im-Ohr-Sensorsystem für Vitalparametermessungen. Die neue Lösung ist konzipiert für die Diagnose kardiovaskulärer Erkrankungen. Kern des Systems ist ein optischer Sensorchip, der über zwei Wellenlängen die Blutmenge und Sauerstoffsättigung im äußeren Gehörgang bestimmt, der sich dafür durch die hohe Gefäßdichte besonders eignet.

Das Unternehmen Alicona Imaging (Halle 8a, H29) aus Österreich hat unter dem Namen "InfiniteFocus" ein hochauflösendes 3D-Oberflächenmesssystem für Labor und Produktion entwickelt. In der Medizintechnik wird das Messgerät unter anderem zur Qualitätssicherung von Zahnimplantaten eingesetzt. Anwender erzielen Ergebnisse von bis zu zehn Nanometern in einer vertikalen Auflösung.

Ebenfalls um Nanometer - allerdings in der Positionierung - geht es bei der Micromotion GmbH (Halle 8a, F29). Die Mainzer stellen mikromechanische Bauteile sowie laut eigenen Angaben die weltweit kleinsten spielfreien Präzisionsgetriebe und -antriebe für lineare und rotative Positionieraufgaben her. Die mikromechanischen Bauteile kommen als miniaturisierte Stellmechanismen in Applikationen wie Endoskopen zum Einsatz.

Electronic Manufacturing Services (EMS) bleiben ebenfalls ein Dauerthema auf der Compamed. Die Leistungen umfassen die komplette Auftragsfertigung von elektronischen Baugruppen, Geräten und Systemen und reichen von der Entwicklung über die Leiterplattenbestückung bis hin zur Qualitätskontrolle. Spezialist auf diesem Gebiet ist zum Beispiel die ECR AG (Halle 8a, F19). Das Unternehmen produziert hochwertige elektronische Baugruppen und übernimmt die Endmontage sowie Prüfung technisch komplexer Geräte.

Ein Dauerbrenner auf der Compamed ist die minimal-invasive Medizin. Große Fortschritte vor allem in der "Schlüsselloch"-Chirurgie erlauben es, einen ständig wachsenden Anteil an Eingriffen und Therapien auf diese Weise durchzuführen. Vorteile sind unter anderem verkürzte Op- und Liegezeiten, schnellere Heilungsprozesse, rasche Wiederaufnahme der häuslichen Aktivitäten sowie bessere kosmetische Ergebnisse.

Einsparpotenziale bieten auch Intelligente Assistenzsysteme. Laut Prognose von BCC Research wächst der globale Markt allein für telemedizinische Systeme auf jährlich rund elf Milliarden Euro bis 2012. Telemonitoring-Systeme bestehen aus medizinischen Sensoren und einer Vielzahl von weiteren Komponenten zur Erfassung und Übertragung der Körperparameter. Hier bestehe für die Zulieferer Raum zur Spezialisierung.

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Kosten und Nutzen

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