Teva steigert seinen Jahresgewinn um über 60 Prozent

Für Teva stand 2010 im Zeichen des Wachstums, das spiegelt sich auch in Umsatz und Gewinn wider.

Von Christiane Kern Veröffentlicht:

TEL AVIV. Die israelische Teva Pharmaceutical Industries konnte ihren Umsatz und Gewinn nach der im März 2010 erfolgten Übernahme der Ulmer ratiopharm im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich steigern. Der Nettogewinn des weltgrößten Generikaherstellers erhöhte sich um 67 Prozent von 2 Milliarden in 2009 auf 3,3 Milliarden US-Dollar (ca. 2,4 Milliarden Euro).

Der Gewinn je Aktie stieg um 65 Prozent auf 3,67 US-Dollar (ca. 2,69 Euro) an. Der Jahresumsatz belief sich 2010 auf insgesamt 16,1 Milliarden US-Dollar (ca. 11,8 Milliarden Euro). Das sind 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Teva-Chef Shlomo Yanai zeigte sich mit dem Geschäftsergebnis zufrieden. 2010 habe das Unternehmen Rekordzahlen vorgelegt und in Europa die Marktführerschaft erlangt. Dazu dürfte auch die Akquisition von ratiopharm beigetragen haben, wobei ratiopharm erst seit August vergangenen Jahres bei Teva bilanziert wird.

Auch 2011 werde das Unternehmen profitabel wachsen, ist sich Yanai sicher. Die 2010er-Ergebnisse hätten dafür eine gute Basis geliefert. Seiner Meinung nach ist der Konzern auf dem Weg, die langfristig gesteckten Ziele zu erreichen.

Im Schlussquartal 2010 hat sich der Nettogewinn der Gesellschaft von 379 Millionen US-Dollar in 2009 auf 771 Millionen US-Dollar (ca. 566 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Der Quartalsumsatz stieg wie im Gesamtjahr um 16 Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar (ca. 3,2 Milliarden Euro).

Teva Pharmaceutical Industries Ltd.

Branche: Generika

Sitz: Petach Tikva (Israel)

Aktuelle Geschäftszahlen: Umsatz 2010: 16,1 Milliarden US-Dollar (ca. 11,8 Mrd. Euro); Nettogewinn 2010: 3,3 Milliarden US-Dollar (ca. 2,4 Mrd. Euro)

Wichtigstes Produkt: Copaxone® (Glatirameracetat)

Mehr als die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftete Teva im vergangenen Jahr in Nordamerika, wo insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar verdient wurden.

In Europa wurden von Oktober bis Dezember 2010 insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar umgesetzt, ein Plus von 43 Prozent. Damit trägt Europa fast ein Drittel zum Konzernumsatz bei. Der Zuwachs resultiert nach Angaben von Teva vor allem aus den starken Erlösen in Deutschland, Spanien, Großbritannien und Italien.

Umsatzstärkstes Medikament von Teva ist Copaxone® (Glatirameracetat). Mit dem Multiple-Sklerose-Therapeutikum setzte das Unternehmen im vierten Quartal 938 Millionen US-Dollar um und damit gut ein Viertel mehr als in der gleichen Vorjahreszeit. Mit Azilect® (Rasagilin) zur Behandlung von Morbus Parkinson wurden 89 Millionen US-Dollar (plus 27 Prozent) erlöst.

Das Geschäft mit Arzneien für das Respirationssystem hingegen verringerte sich um 10 Prozent auf 254 Millionen US-Dollar. Allerdings war schon im vierten Quartal 2009 ein starker saisonaler Absatz aufgrund von früh eintretenden Grippeerkrankungen registriert worden. In der Sparte Frauengesundheit, die im Zuge der Barr-Akquisition hinzugekommen ist, wurden mit 96 Millionen US-Dollar 25 Prozent mehr Umsatz generiert. Dieses Geschäft will Teva künftig durch die Übernahme von Théramex weiter verstärken.

In Forschung und Entwicklung investierte Teva im vergangenen Jahr 933 Millionen US-Dollar. Das sind etwa 6 Prozent des Konzernumsatzes.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, hat es 2010 in Europa die Zulassung für 1846 Generika, bezogen auf 196 Wirkstoffe in 400 Formulierungen erhalten. Ende Dezember 2010 hätten in 30 europäischen Ländern 3568 Zulassungen für 290 Wirkstoffe in 586 Formulierungen ausgestanden.

In den USA warteten per 5. Februar 2011 insgesamt 206 Zulassungsanträge auf die Genehmigung. Den US-Umsatz für die davon abhängigen Produkte schätzt Teva pro Jahr auf insgesamt mehr als 121 Milliarden US-Dollar.

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