Kommentar

Die Verzweiflung bei der PKV ist groß

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Die privaten Krankenversicherer haben ein großes Problem. Seit Jahren erhöhen sie kräftig die Preise. Gleichzeitig tun sie sich schwer damit, neue Kunden zu gewinnen. Das liegt teilweise daran, dass die Politik ihnen Steine in den Weg gelegt hat wie die dreijährige Wartefrist für gut verdienende Angestellte. Außerdem bekommt die PKV gerade einen schlechten Ruf. Dazu tragen Preissteigerungen ebenso bei wie Billigtarife mancher Gesellschaften.

Kein Wunder, dass die Branche aggressiv versucht, neue Kunden zu gewinnen. Hauptmittel sind sehr hohe Provisionen. Eine Umfrage des "Versicherungsjournals" bei Maklern hat Provisionssätze bis zu 18 Monatsbeiträgen enthüllt. Dazu kommt: Für diese Provisionszahlung haften die meisten Makler und Großvertriebe weniger als zwei Jahre. Da liegt die Versuchung nahe, Kunden die Kündigung nahezulegen und neue Verträge zu verkaufen.

Es zeigt die Verzweiflung vieler PKV-Manager, dass sie jetzt selbst eine Gesetzesänderung angestoßen haben, nach der die Provisionen auf zwölf Monatsbeiträge begrenzt und die Provisionshaftung der Makler mindestens fünf Jahre betragen soll. Ein solches Gesetz wäre richtig. Die dahinter liegenden grundlegenden Probleme der PKV löst es aber nicht.

Lesen Sie dazu auch: Provisionsexzesse bei privaten Krankenversicherern

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Unlauterer Wettbewerb

Demenz-Vorsorge mit Hörgerät? Wettbewerbszentrale mahnt ab

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System